„ Von europaweiter Bedeutung“
PULS- 4- Chef Markus Breitenecker über seinen erstinstanzlichen Erfolg gegen den Welt- Konzern und die nächsten Ziele
Herr Breitenecker, gab es einen konkreten Anlassfall für die Klage gegen YouTube?
Nein, einen konkreten Fall gab es nicht. Aber die ständige systematische Verwendung von unseren Inhalten durch dazu nicht berechtigte Dritte. Dazu kam, dass YouTube Geld mit unseren Inhalten verdient. Wie lang zog sich der Rechtsstreit?
Seit 2014.
Lässt sich nachweisen, wie hoch der Schaden war, der PULS 4 in den vergangenen Jahren durch YouTube entstanden ist?
Darum geht es nicht. Es ist eine prinzipielle und strukturelle Entscheidung gewesen, dieses Thema anzugehen. Wann rechnen Sie mit einem endgültigen Urteil?
Wir rechnen damit, dass YouTube hier wegen der großen Bedeutung der Angelegenheit alle Rechtsmittel ausschöpfen wird, es daher sicher bis zum Obersten Gerichtshof geht. Daher kann man noch mit einer Verfahrensdauer von ein bis zwei Jahren rechnen. Es ist auch durchaus denkbar, dass der OGH den Fall dem EUGH zur Vorabentscheidung vorlegt, denn diese Frage ist von europaweiter Bedeutung.
Kann es sein, dass das zum Pyrrhus- Sieg wird? Dass Ihnen die eigenen Seher diesen Schlag gegen YouTube übelnehmen?
Wir glauben, dass es wichtig ist, dass diese Frage grundsätzlich geklärt wird. Denn sobald es diese Klärung gibt und sich andere professionelle Content- Produzenten unserer Sichtweise anschließen, dann wird es bei YouTube ein Umdenken geben müssen.
Hat der ORF zu irgendeinem Zeitpunkt Interesse bekundet, sich an der Klage zu beteiligen? Nein.
Auch auf Facebook kursieren PULS- 4- Videos, welche Netzwerke sind Ihre nächsten Ziele?
Wir sind der Ansicht, dass sich dieses Ergebnis auch auf andere Plattformen, wohl auch auf manche Bereiche von Facebook, übertragen lässt. Als nächsten Schritt gilt es allerdings abzuwarten, wie dieses Verfahren weitergeht.