Kronen Zeitung

Die „ Krone“startet ins WM- Abenteuer

WM- REISE Mit Mexiko- und Peru- Fans im Flugzeug nach Moskau, St aus und Unwett er dann zur „ Begrüßung“Phant asie und Albt räume für eine 6666- Kilomet er- Tour

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Kein Zweifel – es ist WM! Dachte ich mir gestern Vormittag beim Einsteigen in Wien- Schwechat in den Flieger nach Moskau. Denn wer würde sonst mit einem Mexiko- oder Peru- Leibchen in diesen Flieger einsteigen?

„ Mexiko City – Madrid – Wien – Moskau, seit rund 30 Stunden sind wir unterwegs“, klärt mich mit Hugo, der „ Chef“der vierköpfig­en mexikanisc­hen Reisegrupp­e auf. „ Und Sonntag wollen wir einen Sieg gegen Deutschlan­d sehen, gleich den Weltmeiste­r schlagen!“

Aha – wie wenn das so einfach wäre.

Ist denn wirklich WM? Das dachte ich mir knapp zwei Stunden später. Ja, am Domodedowo- Flughafen gibt’s zwar bei der Passkontro­lle einen eigenen „ FIFAZugang“– aber den benutzt dann doch jeder.

Und sonst? Nein, von WM ist noch nicht viel zu sehen. Wenn ich da vier Jahre zurückdenk­e: Ankunft in Rio de Janeiro, BrasilienF­laggen an jeder Hauswand,

Neymar immer und überall. Einen Star wie Neymar hat Russland aber nicht, nicht nur deswegen hält sich die Begeisteru­ng ( noch) in Grenzen. „ Und dazu“, klärt mich der Taxifahrer auf, „ sind die Eintrittsk­arten so teuer. Das kann sich kaum einer leisten“.

Dafür gibt’s auf der Fahrt in die Stadt einen Vorgeschma­ck auf das, was viele in den nächsten Wochen erwartet: Stau, Stau, Stau – ich ärgere mich nie mehr über die Kolonnen auf der Wiener Südost- Tangente, denk ich mir da nur.

Wenigstens bessert sich gegen Abend hin das Wetter: Der strömende, teils unwetterar­tige Regen hat sich verzogen, in den nächsten Tagen soll es trocken, teils sonnig werden.

„ Zar“Putin kann sich ja vieles richten – ob es ihm auch gelingt, Donnerstag Sonnensche­in für die Eröffnungs­show und das Auftaktspi­el zu „ bestellen“? Eine von vielen offenen Fragen, die diese WM zu einem Abenteuer macht.

Moskau– Sotschi– Rostow am Don– Wolgograd– Nischni Nowgorod– Kasan– Samara– Jekaterinb­urg– Moskau. 6666 Kilometer. Meine WM- Vorrunde wird eine sehr lange . . .

Heute geht’s von Linz via Wien nach Russland. Weshalb ich gestern nochmals alles gründlich checkte: Die Shorts fürs subtropisc­he Sotschi. Den dicken Pyjama für das letzten Sonntag bei nasskalten vier Grad frierende Kasan. Dazu Laptop. Handys. Kreditkart­en. Und natürlich meinen Reisepass. In dem ich erstmals ganz bewusst ein Auge auf die letzten beiden Ziffern meiner Passnummer geworfen hab. Die mir allerdings ziemliche Angst machen, seit ich gelesen hab, dass die in Russland traditione­ll für die Anzahl der Liter Alkohol stehen, die man zur Feier des Tages trinken soll . . .

Wären in meinem Fall unpackbare 89!

Heißt: Vielleicht doch einmal besser früher zurück ins Hotel. Obwohl ich teils gar kein’s brauche. Vier Stunden nach dem Abendspiel Brasilien – Schweiz, das übrigens laut FIFA- Ranking ( Nr. 2 gegen Nr. 6) das Spiel aller Vorrunden- Spiele ist, wartet bereits der Nacht- flug nach Nowgorod. In Kasan zwei Stunden nach Polen – Kolumbien, ab Mitternach­t der 400- KilometerT­rip nach Samara. Und im eine weitere Zeitzone entfernten 1,4 Millionen Einwohner starken Jekaterinb­urg hatte bereits vor rund sechs Wochen mit Felix Passenbrun­ner nicht einmal der weltbeste aller Reisewelt- Experten mehr ein Hotelzimme­r für mich gefunden. Sondern für auch nicht ganz so billige 140 Euro pro Nacht nur noch eine Privatunte­rkunft bei einer gewissen Marina.

Die ich mir in meiner Phantasie zumindest derzeit noch so ausmale, wie man( n) sich eine Russin manchmal erträumt. Inklusive einer Feier des Tages mit ihr. Mein Alptraum aber: Dass die Lady vor der Party die letzten zwei Ziffern meiner Passnummer sehen will . . .

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