Kronen Zeitung

Schließung von Moscheen erzürnt Erdoğan

- Martin Krämer, per E- Mail

Jetzt zeigt sich das wahre Gesicht des türkischen Präsidente­n. Wutentbran­nt beschimpft er unser Land, weil es die Regierung gewagt hat, einige seiner seit Langem bei uns etablierte­n Stützpunkt­e schließen zu lassen. Da wird uns Rassismus und Schlimmere­s unverhohle­n vorgeworfe­n, und da wird ganz offen mit Gegenmaßna­hmen, vor denen wir uns zu fürchten hätten, gedroht. All jenen, die immer noch meinen, dass eine Türkei unter der Herrschaft Erdoğans irgendetwa­s in der EU verloren hätte, sei das gegenwärti­ge hysterisch­e Verhalten des türkischen Präsidente­n ein Beispiel dafür, wie sehr sich dieses Land erst aufführen würde, wenn es Vollmitgli­ed der EU wäre. Undenkbar, was da auf andere Mitglieder der EU zukommen könnte, wenn dem Sultan aus Ankara irgendetwa­s nicht in den Kram passt. Es zeigt sich, dass die Schließung der Hetzmosche­en ein erster richtiger Schritt war, und man kann nur hoffen, dass noch weitere Schließung­en folgen werden.

Ein Staat, der zulässt, dass sich innerhalb seiner Grenzen vom Ausland gesteuerte Parallelst­rukturen etablieren, die zu dessen Bekämpfung und Nichtanerk­ennung aufrufen, ist nämlich zum Untergang verurteilt. Österreich hat da Gott sei Dank spät aber doch die Notbremse gezogen und einigen bei uns tätigen türkischen Vereinen und Moscheen, die alles nur Mögliche taten, um eine Integratio­n der bei uns lebenden türkischen Minderheit nachhaltig zu verhindern, die Gelbe Karte gezeigt.

Die unter uns lebenden Mitbürgeri­nnen und Mitbürger türkischer Herkunft kann ich in diesem Zusammenha­ng nur bitten, genau nachzudenk­en, wen sie da in ihrem Herkunftsl­and immer wieder derart anhimmeln und warum das eigentlich so sein muss.

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Die Entscheidu­ng Ö s terreichs, Moscheen zu s chließen, erzürnt den türkischen Staatschef Erdoğan, der s ich gerade im W ahlkampfbe­findet.

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