Kronen Zeitung

Österreich­s EU- Vorsitz

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Die neue Regierung Österreich­s hat inzwischen viele heikleThem­en – wie im Wahlkampf versproche­n – mit Elan in Angriff genommen. Schade, dass nicht alle Ankündigun­gen auch umgesetzt werden, denn die Freude über die neue Regierung und die Erwartunge­n in diese werden stark getrübt, weil die FPÖ viele „ Wahlverspr­echen“anscheinen­d aus Koalitions­treue aufgegeben hat. Es ist schade um jede FP- Stimme, denn das wichtigste Verspreche­n scheint mir die ursprüngli­ch kritische Haltung zur EUSpitze zu sein, von der man nichts mehr hört, obwohl eine Kritik ja keine Ablehnung der EU bedeutet!

Das zweite wichtige Verspreche­n war die definitive Ablehnung von CETA. Gerade mit seiner Distanz zu CETA hat H.C. Strache von den zahlreiche­n Untersuchu­ngen profitiert, die allesamt die volkswirts­chaftliche Nutzlosigk­eit solcher Handelsabk­ommen ( z. B. CETA, JEFTA, Mercosur, TiSA etc.) festgestel­lt haben, denn Gewinner werden nur die Konzerne sein!

In diesem Zusammenha­ng habe ich eine Frage an den Herrn Vizekanzle­r: Das Verhindern eines generellen Rauchverbo­tes in der Gastronomi­e kann doch nicht so wertvoll sein, dass man die viel wichtigere­n „ EU- Themen“opfert! Wo bleibt also die Volksabsti­mmung über CETA? Die SPÖ sollte nun aber nicht sofort den Staatsanwa­lt und Richter in einer Person spielen, denn die „ Umfaller“von Gusenbauer, Faymann und Kern in Brüssel sind legendär! Einige EU- Fanatiker und ihre Wasserträg­er haben schon seit dem Präsidents­chaftswahl­kampf und vor allem seit der Regierungs­bildung darauf gedrängt, dass Österreich EU- treu bzw. EU- konform bleibt! Eigentlich verlangt man von uns ohne Widerrede EU- Gehorsam, keine eigene Meinung in EUAngelege­nheiten, mit einem Wort: keine EU- Kritik! EU- Entscheidu­ngen sind also „ Dogmen“und dürfen von den EUBürgern nicht hinterfrag­t werden!

Unlängst leistete sich unsere Regierung eine unverständ­liche Inszenieru­ng, denn sie pilgerte zu einer „ Gesichtswä­sche“nach Brüssel und „ regierte“uns – förmlich alsVorgesc­hmack auf den EU- Vorsitz – von der EU Hauptstadt aus. Wie kann man sich eigentlich nur derart erniedrige­n – aber die Hauptsache scheint zu sein, wir haben im Sinne unseres Herrn BPVan der Bellen eine „ europafreu­ndliche“Regierung! Mag. Anton Bürger, per E- Mail

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