Kronen Zeitung

„ Hätten öfter treffen müssen!“

- Georg Leblhuber

Obwohl zu Beginn Chancen eher im Sekunden- als im Minutentak­t, schoss England die Tunesier erst in der 91. Minute k. o.! Weil auch in Wolgogard nur Kapitän Harry Kane zu Toren fähig war!

Nicht einmal als die „ Three Lions“nach 94. Minuten gewonnen hatten, klatschte es in der Arena nur für England. Denn auch wenn 1300 gewalttäti­gen Briten die Pässe für die Dauer der WM entzogen worden sind, gab’s auf der Tribüne ein Hauen, Schlagen und Stechen. Doch gottlob nur, weil Wolgograd derzeit von einer Mückenplag­e heimgesuch­t wird.

Fast chancenlos wie die Besucher gegen die Biester über weite Strecken und allen voran zu Beginn auch die Tunesier. Als Harry Kane nach elf Minuten per Abstauber ( endlich) die England- Fans aufbrüllen ließ, war das bereits . . . – ja, die wievielte ganz dicke eigentlich. Die Dritte? Vierte? Fünfte? Weshalb neben der Frage nach der Höhe des Siegs bereits da auch die im Raum stand: War England so gut oder Tunesien so schlecht? Die Wahrheit lag wohl in der Mitte.

Team jung, Krankheit alt

Ganz sicher zu kritisiere­n ist die Chancenaus­wertung. Verjuxt man auch gegen stärkere Gegner Möglichkei­ten wie Raheem Sterling vorm leeren Tor aus 5 Metern ( 4.), kann es mit dem ersten WM- Titels seit 1966 nichts werden. Den ja sogar Manchester- United- Starcoach José Mourinho dem drittjüngs­ten Team des Turniers zutraut. Obwohl deren magere Chancenaus­wertung

eine alte Krankheit ist. „ Natürlich hätten wir öfter treffen müssen“, so Englands Kapitän Harry Kane, „ die Chancen waren vor der Pause da. Ich bin aber trotzdem unglaublic­h stolz auf das Team.“Zwar ist England nun inzwischen bereits elf Spiele ungeschlag­en, doch nur gegen Malta gelang mit 4: 0 ein auch vom Ergebnis überzeugen­der Sieg.

Gegen Slowenien und Litauen reichte es dagegen jeweils nur zu einem 1: 0. Womit in diesen elf Spielen gesamt lediglich 16 Tore erzielt worden sind. Obwohl man mit Kapitän und Tottenham- Goalgetter Kane ja einen Top- Torjäger hat. Der gestern im 25. Länderspie­l zum 14. und 15. Mal traf, bei 49. Saisoneins­ätzen gesamt 43. Mal. Was gestern gerade noch reichte. Gegen offensiv harmlose Tunesier, die per Elfer getroffen hatten.

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Walkers unnötiges Elfer- Foul brachte England ins Zittern – am Ende war’s fast egal.
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Nach dem späten 2: 1- Siegtor von Harry Kane kannte der Jubel der Engländer keine Grenzen

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