Zwei gewinnt
Eine drastische Reduktion der Plattformen ist nur eine der Maßnahmen, mit denen Opel im PSA- Konzern in Zukunft erfolgreich sein will
13Modelle, 9 Plattformen, 10 Motorenund 12 Getriebefamilien: Das ist Opel heute – ein Relikt aus jahrzehntelanger Zugehörigkeit zu General Motors. Wer ein bisschen rechnen kann, ahnt schnell: Das kann ( und konnte) so nie funktionieren, ein Verlust nach dem anderen stand ( und steht) in den Büchern.
Gerechnet haben natürlich auch die Leute rund um Carlos Tavarez: Der portugiesische Cheflenker des französischen PSA- Konzerns, dem Opel seit rund einem Jahr angehört, ist als Sparmeister bekannt. Und nun ist klar: Alle Opel- Modelle werden künftig auf nur zwei Plattformen aufgebaut – so wie alle Fahrzeuge von Peugeot, Citroën, DS und Vauxhall auch.
„ Damit sind wir nicht nur viel flexibler in Design und Fertigung, sondern wir sparen bei der Entwicklung auch zwischen 20 und 50 Prozent der Kosten im Vergleich zu bisher“, sagt Michael Lohscheller. Er leitet die Traditionsmarke seit 2017 – und tut alles, damit sie auch langfristig erhalten bleibt. Dazu gehört, dass Opel endlich Gewinne abwirft. Fix ist: In Deutschland soll es bis 2023 keine betriebsbedingten Kündigungen geben, das Werk in Wien- Aspern erhält das neue 6- Gang- Getriebe. Dass in Österreich weiterhin auch Motoren gefertigt werden, will Entwicklungs- Vorstand Christian Müller im Gespräch mit der „ Krone“aber noch nicht bestätigen: „ Darüber wird erst später entschieden.“
Wie auch immer: Das erste neue Modell in der Ägide von PSA wird der Corsa sein. Er kommt 2019 auf den Markt, 2020 auch als Elektroauto. Bis 2024, so das Versprechen, soll jeder Opel entwe
der voll- oder teilelektrisch sein – wie etwa die HybridVersion des Grandland X, die 2019 erscheint. „ Doch es wäre natürlich fahrlässig, auf die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren zu vergessen.“
„ Opel bleibt Opel“
Die neue Generation an Vierzylinder- Benzinern ( ab 2022) wird in Rüsselsheim entwickelt, so wie rund ein Dutzend andere Projekte auch – von den Sitzen für den gesamten PSA- Konzern über die Fahrwerke bis hin zur Brennstoffzelle.
Eines hat man beim „ TechDay“in Rüsselsheim jedenfalls versprochen – sowohl für Technik als auch Design: „ Ein Opel wird immer ein Opel bleiben: Wir versuchen nicht, eine Variante der französischen Marken zu sein, sondern die einzige deutsche Marke dieser Gruppe.“Entwicklungs- Vorstand Müller: „ Auch in 20 oder 50 Jahren werden Sie noch faszinierende neue Autos mit dem OpelBlitz auf den Straßen sehen.“