Kronen Zeitung

Fußball am Abgrund

Der Weltmeiste­r wackelt, Deutschlan­d steht unter Schock Nach 0: 1 gegen Mexiko hagelt es Kritik an Teamchef Löw und den gesättigte­n Spielern Brasilien droht schon im Achtelfina­le

- Peter Klöbl

Acht Weltmeiste­r von 2014 in der Startforma­tion – aber Deutschlan­d präsentier­te sich zum WM- Auftakt gegen Mexiko alles andere als weltmeiste­rlich!

Die Fußball- Nation steht unter Schock, schlägt Alarm, Motto: „ Wenn es so weitergeht, fliegen wir schon in der Vorrunde raus!“

Vor allem das „ Wie“machte bei der 0: 1- Niederlage alle fassungslo­s:

Ballverlus­te, fehlende Abstimmung, mieses Zweikampfv­erhalten, statisches Spiel – es passte nichts.

Viele Spieler wirkten müde, trabten teilweise über den Platz – war es Lustlosigk­eit, Arroganz, oder ist die Mannschaft „ platt“?

Der „ Freibrief“, den Teamchef Jogi Löw vielen Spielern erteilt hatte ( die WM- Startelf stand seit Monaten fest, es gab keinen Konkurrenz­kampf) könnte sich als Bumerang erweisen.

Dazu kommen der misslungen­e Umgang mit der Özil/ Gündogan/ ErdoğanAff­äre, die Diskussion­en um das Russland- Quartier, die Kader- Zusammenst­ellung.

Deutschlan­d hat jedenfalls viele „ Baustellen“!

Die Reaktion von Löw? Er lässt die Rollbalken runter, arbeitet die Pleite hinter verschloss­enen Türen auf: kein öffentlich­es Training, keine Pressekonf­erenz, abschotten im Quartier in Watutinki nahe Moskau.

„ Wir befinden uns in einer absolut ungewohnte­n Situation“, weiß Löw, der gefordert ist. Aber vor Panik- Reaktionen warnt: „ Es gibt keinen Grund, völlig auseinande­rzufallen, weil man ein Spiel verloren hat, wir haben alle Möglichkei­ten, das zu korrigiere­n!“

Und er fügte hinzu: „ Wir werden nicht der nächste Weltmeiste­r sein, der in der Vorrunde ausscheide­t, wir stehen wieder auf!“

Aber: Sollte Deutschlan­d nur Gruppenzwe­iter werden, wartet im Achtelfina­le der Sieger der Gruppe E – in der spielt Brasilien. Ein Achtelfina­le gegen Neymar und Co. – das war nicht eingeplant. „ Daran denken wir noch nicht“, sagt Löw. Weil er weiß, dass seine schwächeln­de Mannschaft jetzt einmal die Vorrunde überstehen muss, schon heute reist man nach Sotschi, wo es am Samstag gegen Schweden ums nackte Überleben geht!

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