Ein Tschechow- Kiddy- Contest
WienEr FEstwochEn: SupEramas mit DEm ProjEkt „ ChEkhov Fast & Furious“
Das französisch- österreichische Künstlerkollektiv Superamas erarbeitete sein „ Chekhov Fast & Furious“. Ein Theaterprojekt mit gecasteten Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren. Zum Finale der Wiener Festwochen zeigten sie eine Performance, ausgehend von Themen aus Tschechows „ Onkel Wanja“.
Ein paar Große des Künstlerkollektivs Superamas sitzen vor dem eigentlichen Spiel vor dem Vorhang und beantworten Publikumsfragen. Nein, keine echt gestellten, suggerierte, um ihre Strategie zu verdeutlichen: Die Klassiker ziehen immer. Daher „ Chekhov“im Titel.
Egal, wie viel Tschechow da dann drinnen ist. Und „ Fast & Furious“ist sozusagen eine Konzession an die junge Generation. In Amiens, im nordfranzösischen Maubeugen, in Reykjavík und in Wien, also den jeweiligen Koproduktionsorten, haben die Superamas junge Leute ausgewählt, die sich gemeinsam mit ihnen an Tschechow und davon ausgehenden Fragen abgearbeitet haben.
Das Ergebnis mit den zwölf jungen Erwachsenen aus Wien wurde nun präsentiert. Als Themen haben sich Fragen gefunden, die wohl auch in fast jedem anderen Stück dieser Welt drinstecken: Erfolg, Leben, Glück, Traurigkeit, Liebe.
Daraus sind kleine theatrale und performative Momente generiert. Der Bühnenhintergrund ist als Leinwand natürlich mit im Spiel. In Filmen werden auch die Gruppen der anderen Spielorte vorgestellt. Es wird getanzt, gesungen, performt, erzählt, sich geoutet, und es gibt sogar ein paar Minuten Improvisation. Die jungen Akteure sind allesamt Persönlichkeiten, gut gecastet, profiliert.
Das Ganze ist weitgehend kurzweilig, manchmal herzig, durchaus sympathisch. Das Projekt hat die Dimension eines bunten Diskussionsabends in einer sehr sittsamen Jugendgruppe.