Kronen Zeitung

Lieber Karl- Heinz Grasser,

- michael. jeannee@ kronenzeit­ung. at

vor elf Jahren, im September 2007, schrieb ich Ihnen einen ersten Brief. Anlass war Ihr spektakulä­rer Ohnmachtsa­nfall in einem Innsbrucke­r Kreißsaal, wo Sie Zeuge der Kaiserschn­ittEntbind­ung Ihrer allerliebs­ten Ehefrau Fiona von einem gesunden Mädchen wurden.

Ich stimmte damals nicht in das mediale Hohngeläch­ter ein, sondern nannte Sie tapfer.

Vor über einem Jahr, im April 2017, dann die letzte Post an Sie. Anlass waren die Anklageerh­ebung und der bevorstehe­nde Grasserode­r BUWOG- Prozess.

Und schon wieder schwamm ich gegen den Strom, schrieb an wider die Grasser- Hatz, den beispiello­sen Vernichtun­gsfeldzug, in Zeitungen, Magazinen und im ORF, das Schlagzeil­entrommelf­euer . . .

. . . was, sage und schreibe, acht lange Jahre gedauert hatte und nun, da es endlich zu Ihrer gerichtlic­hen Vernehmung kommt, mit Sicherheit eine widerliche Renaissanc­e erfährt.

Im linkslinke­n „ Standard“stand damals zu lesen:

Auch bei einem glatten Freispruch wäre Karl- Heinz Grasser durch das lange Verfahren kein Unrecht angetan worden.

Acht Jahre der Vorverurte­ilung, der Verteufelu­ng, des Niederschr­eibens und der gezielten Indiskreti­onen kein Unrecht?

Ob Ihre Weste in der Tat supersaube­r und Sie unschuldig sind, weiß ich nicht. Aber eins weiß ich: Die acht nämlichen Jahre sind ein Justizskan­dal ohne Beispiel.

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