Blutbad überschattete Demo
Anschlag mit Granate Äthiopien unter Schock 50 Österreicher vor Ort
Äthiopien unter Schock! Während einer Demo für den neuen Premier Abiy Ahmed kam es am Samstag zum Blutbad. Unbekannte hatten eine Granate gezündet, mehr als 100 Menschen wurden bei der Explosion verletzt, ein Opfer starb. Auch zirka 50 Österreicher leben derzeit in einem der ärmsten Länder Afrikas. Die „ Krone“erreichte die aus Wien stammende ADA- Expertin Astrid Wein telefonisch in der Hauptstadt Addis Abeba.
Frau W ein, S ie leb en seit vielen Jahren in Äthiopien und sind für ADA, die Agentur der Ö sterreichischen Entwicklungszusammenarb eit, als Büroleiterin in Addis Ab eb a tä tig. W ie kam es S amstag zum Anschlag?
Die Demo war seit geraumer Zeit angekündigt. Die Menschen wollten für den neuen Premierminister demonstrieren. Dabei kam es zum Anschlag.
W elche Rolle spielt der neue M inisterprä sident Ab iy Ahmed im Land?
Er hat binnen kürzester Zeit sehr viele Reformen durchgeführt, Oppositionelle und kritische Blogger wurden enthaftet. 95 Prozent stehen hinter seiner Politik. W ie ist die humanitä re S ituation in Äthiopien?
Äthiopien zählt noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund 8 Millionen
Menschen sind auf Unterstützung angewiesen. Die letzten drei Jahren waren von Dürreperioden geprägt.
W as sind die S chwerpunkte der österreichischen Entwicklungshilfe vor O rt?
Wir wollen Strukturen schaffen, damit die Menschen in ihrem Umfeld leben können. Schwerpunkte sind dabei die Ernährungssicherheit und der Schutz der natürlichen Ressourcen, Stichwort sauberes Trinkwasser. Aktuell unterstützen wir aber auch Demokratisierung und Rechtsstaatlichkeit – zum Beispiel durch die Etablierung von Volksanwaltschaft und Rechnungshof. Auch die Frauenrechte sind uns ein großes Anliegen.