Ein Paradies, das zur Hölle wurde
Nkurunziza ist leidenschaftlicher Fußballer und kickt mit seinem Verein Halleluya FC im ganzen Land. Die Gegner wissen, wie sie sich zu verhalten haben, sie lassen dem prominenten Mittelstürmer meist viel Platz, sodass dieser ein Tor nach dem anderen schießen kann. Verhalten sich Spieler in den Augen des Präsidenten ungebührlich – also foulen sie ihn vielleicht einmal – wandern diese ins Gefängnis.
Ein weiteres großes Problem Burundis, an dem die Regierung natürlich auch nicht unbeteiligt ist, ist die mangelnde Bildung. Es gibt lediglich eine Grundschulpflicht, doch auch diese wird oft nicht eingehalten. Familienplanung und Sexualität sind ein absolutes Tabu – mitverantwortlich dafür ist in dem streng gläubigen Land auch die katholische Kirche. Durchschnittlich bekommt eine Frau hier sechs Kinder. Längst ist erwiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Bildung der Mädchen und der Ge- burtenrate gibt – je ungebildeter, desto mehr Kinder, die oft gar nicht ernährt werden können.
Die Hilfe kommt bei den Betroffenen an
Die Caritas unterstützt die Ärmsten der Armen. Etwa in einem Ernährungs- und Gesundheitszentrum sowie einem Waisenhaus in der Provinz Gitega. Die Kinder, die hierher kommen, sind meist keine echten Waisen, sondern weggelegte Kinder, auf der Straße oder in der Toilette entsorgt. Und so schlimm es klingt, das Waisenhaus ist das beste, was ihnen passieren kann. Hier werden sie versorgt und erhalten eine Schulbildung.
Ein einfach klingendes, aber sehr wirksames Hilfs- projekt ist die Ziegenverteilung. Eine Ziege kann eine gesamte Familie ernähren – das Tier produziert Dünger, welcher die Felder fruchtbarer macht, der Nachwuchs wird verkauft. Nur das erste weibliche Kitz muss an eine Frau aus der anderen Ethnie verschenkt werden. So sollen die Ziegen zur Versöhnung zwischen den lange verfeindeten Hutus und Tutsis beitragen. Je nach Alter und Größe bringt ein Tier einen Erlös in der Höhe von rund 40 bis 50 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt bei 200 US- Dollar.
„ Die Ausweitung der humanitären Hilfe ist notwendig. Die heimische Regierung kann mehr tun“, appelliert Caritas- Präsident Michael Landau. Die viel zitierte Hilfe vor Ort sei der große Schlüssel, nicht nur in Burundi.
Schöne Gesetze werden schnell verabschiedet, aber es gibt keine Kontrolle. So halten etwa viele die Schulpflicht nicht ein. A lphonse Ndabiseruye, Caritas- Direktor Bujumbura a
Die D Caritas bittet um Spenden: Konto: BAWAG P. S. K.: IBAN AT92 6000 0000 0770 0004 BIC: BAWAATWW Kennwort: Hungerhilfe