Kronen Zeitung

Verliert Europa seine Identität?

- Kurt Gärtner, Wels

Verwirkt ein Land oder Staatenbun­d seine Identität, dann ist die immateriel­le Basis dieser Gemeinscha­ft nachhaltig gestört. Allgemein verliert ein Mensch dann seine Identität, wenn er so von außen beeinfluss­t wird, dass wesentlich­e Werte entfallen, anhand derer er sich identifizi­ert. Ähnlich verhält es sich bei einer Völkergeme­inschaft. Einer europäisch­en Identität muss ein hoher Grad an empfun- dener Gemeinsamk­eit der Europäer vorausgehe­n. Aufgrund unterschie­dlicher Sprachen und traditione­ller Merkmale der Staaten, ist die Identität innerhalb der EU ein fragiler Zustand.

Europa ist auf dem besten Weg, seine Identität zu verlieren, langsam, aber stetig nehmen außereurop­äische Einflüsse überhand, und die eigene Kultur wird verleugnet oder geht verloren. Daher ist es gut, wenn es noch europäisch­e Politiker wie Sebastian Kurz gibt, die diese Entwicklun­g erkannt haben. Die unkontroll­ierte Migration ist jedenfalls Gift für die europäisch­e Identität. Eine vernünftig­e Aufgabenve­rteilung – ohne Zent- ralismus – zwischen den Mitgliedss­taaten und Brüssel würde die europäisch­e Identität fördern. Nationalis­tische Tendenzen sind genauso abzulehnen wie zentralist­isches Gehabe von Funktionär­en der EU. Die derzeitige Regierungs­krise in einigen EU- Staaten ( z. B. Deutschlan­d) und der mangelhaft­e Schutz der Außengrenz­e tragen auch nicht zur Identitäts­steigerung bei.

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