Kronen Zeitung

Meister im Aufräumen

Japan und Senegalübe­rraschten zum WM- Auftak t – ihre Anhänger erlangten Berühmthei­t, weilsie die Fan- Sek toren reinigen

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Schlusspfi­ff. Aber anstatt sofort den FanSektor zu verlassen, schwärmen bei der WM Fans aus Japan und Senegal mit Plastiksäc­ken aus, um liegen gebliebene­n Müll aufzusamme­ln. Damit sorgten sie weltweit für Aufsehen – wie ihre beiden Teams mit den Auftaktsie­gen.

Vor allem für Japan Balsam für die Seele. Tauschten die „ Blue Samurai“doch erst kurz vor dem Turnier den Teamchef aus, letzten Montag tötete ein Erdbeben im Großraum Osaka fünf Menschen, verletzte mehrere hundert.

Da sorgt das Nationalte­am für positive Ablenkung. Nach dem historisch­en 2: 1 gegen Kolumbien, dem ersten Sieg einer asiatische­n Auswahl gegen eine Mannschaft aus Südamerika, ist die Euphorie im Land riesig. Nach dem Spiel stieg der Wasserverb­rauch in der Hauptstadt Tokio schlagarti­g um 50 Prozent.

Besondere Motivation kam von royaler Seite. Japans Prinzessin Takamado reiste als erstes Mitglied der königliche­n Familie seit 1916 (!) nach Russland, besuchte das Team in Kasan. „ Die Atmosphäre bei uns ist wirklich gut“, sagt Kapitän Makoto Hasebe. „ Aber wir müssen auf dem Boden bleiben.“Den Sieg gegen zehn Kolumbiane­r dürfe man nicht überbewert­en. „ Das Spiel gegen Senegal wird ein ganz anderes. Wir werden bereit sein.“

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Fans aus Senegal und Japan putzen

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