„ Bin sehr gern in Wien“
Sebastian Weigle an der Staatsoper
Dienstag dirigiert er an der Staatsoper zum letzten Mal seinen von Publikum und Kritik gefeierten „ Lohengrin“; im September übernimmt er „ Freischütz“: Sebastian Weigle, 56, seit 2008 GMD der Oper Frankfurt, wird auch unter der nächsten Staatsoperndirektion von Bogdan Roščić im Haus am Ring präsent sein.
„ Schön, wieder in Wien zu dirigieren. Die Arbeit mit dem Staatsopernorchester erfüllt mich mit Freude. Die Musiker wissen immer, was man will. Und viele der heiklen Stellen in , Lohengrin‘ hört man kaum jemals so präzise.“An der Staatsoper stand er zuletzt 2007 bis 2009 bei Mussorgskys „ Boris Godunow“( mit Ferruccio Furlanetto) am Pult, davor bei „ Fidelio“.
Sebastian Weigle, geboren 1961 in Berlin, aus einer Musikerfamilie – der Bruder Friedemann spielte im Artemis Quartett –, Absolvent der Berliner Hanns- EislerMusikhochschule und 15 Jahre Solohornist der Staatskapelle Berlin, arbeitet ab 1994 an der Berliner Staatsoper und gastierte bereits damals an der Wiener Staats- und Volksoper, in Dresden, Frankfurt und an der Met. 2003 wurde er für seine Produktion von Richard Strauss’ „ Frau ohne Schatten“in Frankfurt zum „ Dirigenten des Jahres“gewählt.
2004 bis 2009 war er GMD des berühmten Gran Teatre del Liceu in Barcelona, wo er u. a. Harry Kupfers berühmte „ Ring“- Inszenierung musikalisch betreute; seit 2008 ist er GMD der Oper Frankfurt ( bis 2023), die unter seiner und Direktor Bernd Loebes zu einem führenden Haus Deutschlands wurde. Von 2007 bis 2011 arbeitete Weigle in Bayreuth, danach mit den Wiener Symphonikern, NDR- und Oslo Philharmonic Orchestra, an der Deutschen Oper Berlin und seit kurzem als Principal Conductor beim Metropolitan Symphony Orchestra Tokyo.
In Frankfurt betreut er jährlich zwei Premieren und eine Reihe von Wiederaufnahmen: So bringt er 2018/ 19 Schrekers „ Fernen Klang“, Tschaikowskys „ Iolantha“und Strawinskys „ Oedipus Rex“und 2021 an der Met Bergs „ Lulu“heraus. Er debütiert in Covent Garden mit „ Hänsel und Gretel“.
In Wien wünschte er sich eine Premiere – „ am besten Strauss oder Wagner. Ich kümmere mich gern um den gesamten Entstehungsprozess einer Opern- Produktion – ich bin das von Frankfurt gewöhnt! –, bin am liebsten vom Anfang der Regiearbeit an dabei und rede zeitgerecht mit den Regisseuren. Nur so kann man Regie- Einfälle, die , gegen die Musik‘ sind und den Sängern nur Probleme schaffen, verhindern.“