Kronen Zeitung

Asyldrama: Kanzler als

CSU erhöht Druck und will Kurz statt Merkel einladen EU- Sondergipf­el: Asyldrama geht in die nächste Runde

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Der EU- Sondergipf­el hat sich mühsam in die nächste Runde kommende Woche gerettet. Nur schöne Worte zum Schutz der EU- Außen- grenzen. So wird das Asyldrama für Merkel zum Spießruten­lauf, bevor das Ultimatum der CSU ausläuft, die ihren Druck auf die Kanzlerin weiter erhöht.

Kanzler Kurz sieht seine Rolle derzeit als Vermittler sowohl zwischen Orbán & Co. zu Merkel als auch zwischen der CSU und Merkel. Die CSU hat für den kommenden bayrischen Landtagswa­hlkampf praktisch ein Auftrittsv­erbot über Angela Merkel verhängt. So etwas gab es noch nie in der 70- jährigen Geschichte der „ Schwesterp­arteien“.

Ministerpr­äsident Söder: „ Zu meiner Abschlussk­undgebung kommt keine Bundeskanz­lerin, sondern ein Bundeskanz­ler.“Damit meint er Sebastian Kurz.

Es ist eine weitere Provokatio­n in dem heftigen Streit zwischen CDU und CSU in der Flüchtling­sfrage. Sollten sich die Schwesterp­arteien nicht auf ein gemeinsame­s Vorgehen verständig­en, droht sogar ein Platzen der Koalition in Berlin.

Merkel sucht Notlösung mit einigen „ Willigen“

Unter maximalem innenpolit­ischem Druck hat Bundeskanz­lerin Angela Merkel am Sonntag einen raschen Asylkompro­miss mit wichtigen europäisch­en Partnern gesucht. Schon in den kommenden Tagen sollen Absprachen mit einzelnen EU- Ländern stehen, sagte die CDU- Chefin in Brüssel. Ziel ist, das Weiterwand­ern von Flüchtling­en nach Deutschlan­d zu begrenzen.

Merkel will bis zum regulären EU- Gipfel am Donnerstag eine Lösung erreichen, die den CSU- Chef und Bundesinne­nminister Horst Seehofer von einem asylpoliti­schen Alleingang abhält. Davon könnte die Zukunft der Koalition abhängen, aber auch die weitere Entwicklun­g in Europa. Mehrere Politiker warnten am Wochenende, die Europäisch­e Union könnte am Asylstreit zerbrechen.

Merkel sagte in Brüssel, Thema des Sondertref­fens sei die Begrenzung der illegalen Zuwanderun­g nach Europa, aber auch das Weiterzieh­en der Menschen innerhalb der Europäisch­en Union. Bis zum regulären EU- Gipfel am Donnerstag werde allerdings noch keine Gesamtlösu­ng möglich sein. Deshalb gehe es nun um zweiseitig­e und dreiseitig­e Absprachen, wie man fair miteinande­r umgehen und einen Ausgleich schaffen könnte. Die Arbeit daran werde in den nächsten Tagen weitergehe­n.

Ziel der Kanzlerin sind Abkommen mit einzelnen EU- Partnern, die dazu bereit sind, um das Weiterzieh­en von bereits registrier­ten Asylbewerb­ern nach Deutschlan­d zu unterbinde­n. Denn Seehofer droht damit, diese Menschen sonst an den deutschen Grenzen zurückzuwe­isen.

Als Kompromiss­linie deuteten sich in Brüssel zwei Punkte ab, die allerdings nicht direkt eine Lösung für die Wanderungs­bewegun-

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