„ Immer an den Sieg geglaubt“
Auf- und Durchatmen bei Deutschland nach dem Sieg in letzter Sekunde gegen Schweden Teamchef Jogi Löw mahnt zur Vorsicht, wertet Erfolg aber als positives Zeichen für weiteres Turnier
Land unter Samstag nach Mitternacht in Sotschi, als Deutschland gegen ein Uhr Früh in den Flieger Richtung Quartier in Moskau stieg. Donner, Blitze, Straßen überflutet, wenig ging mehr in der Stadt an der Schwarzmeerküste.
Knapp zwei Stunden zuvor hatte Toni Kroos mit seinem Freistoßtor die Schlagzeile „( Deutsch-) Land unter!“verhindert. Der deutsche Boulevard hatte bereits zur „ Vernichtung“des Weltmeistes angesetzt, die Truppe von Jogi Löw zog aber noch einmal den Kopf aus der Schlinge.
Dementsprechend groß war die Erleichterung bei allen, von DFB- Präsident Reinhard Grindel („ ein toller Tag für das ganze Team und die sportliche Leitung“) abwärts.
Die sportliche Leitung, sprich der Teamchef, hatte hoch gepokert, mit Khedira und Özil hatte Löw zwei seiner absoluten Lieblinge auf die Bank verbannt.
Buchstäblich in letzter Sekunde ging alles auf – 2: 1Sieg gegen Schweden, weiter im Turnier dabei ( zwischen dem 0: 1 und 1: 1 war Deutschland weg!). Den Schlüssel zum Erfolg sah Löw im Willen der Mannschaft: „ Wir haben immer an den Sieg geglaubt, auch als wir nach dem Ausschluss von Boateng nur noch zu zehnt spielten.“
„ Dramatisch, ein Krimi voller Emotionen“war die Partie auch für Löw gewesen. Aber keine Premiere: „ Ich hab schon öfters solche Spiele erlebt, das ist ja das Schöne am Fußball, alle K.o.- Spiele bei einem Turnier sind auf Messers Schneide.“
Es zählt nur Südkorea
Gestern hatte die Mannschaft frei, durften Familienmitglieder und Verwandte ins Teamhotel zu Besuch kommen. Ab heute gilt die volle Konzentration dem letzten Gruppenspiel gegen Südkorea: „ Wir sind noch nicht durch“, mahnte Löw, „ daher rede ich noch nicht vom Achtelfinale. Den Sieg gegen Schweden sehe ich als positives Zeichen für das weitere Turnier.“