Kronen Zeitung

Uruguays Vampir: „ Ich bin sensibel!“

Luiz Suárez will wie zuletzt gegen Saudi Arabien heute auch gegen Russland zubeißen – jedoch wieder mit einem Tor und nicht so wie vor exakt vier Jahren gegen Italien . . .

- Georg Leblhuber

Was für Jubiläen: Sein 100. Länderspie­l krönte Luiz Suárez am Mittwoch gegen Saudi- Arabien mit dem Goldtor. Und am Tag vorm Spiel heute gegen Russland jährte sich zum vierten Mal der berühmtest­e Biss der Fußball- Weltgeschi­chte. Uruguays Star hatte bei der WM in Brasilien am 24. Juni 2014 im entscheide­nden Gruppenspi­el gegen Italien Giorgio Chiellini die Schulter blutig gebissen – und war darauf nicht nur vier Monate gesperrt worden: Die Aktion brachten ihm auch Namen wie „ Weißer Hai“und „ Vampir“ein. Zudem wurde ein Flaschenöf­fner konstruier­t, für den Suárez’ Zähne als Vorlage dienten. Und zu- letzt hat die FIFA die Regel eingeführt, dass Beißen mit Platzverwe­is und direktem Freistoß zu ahnden ist . . .

„ Dabei bin ich eigentlich sensibel“, sagt der 31- Jährige, der an acht der letzten 15 WM- Tore von Uruguay direkt beteilt war, zu allem. Doch ist das glaubhaft?

Denn auch sonst ist die Karriere von Uruguays Rekordtors­chützen ( 100 Spiele, 52 Tore) voller Skandale: Mal griff er einen Referee an, mal prügelte er sich mit einem Mitspieler. Und 2011 wurde er für acht Spiele gesperrt, weil er Patrice Evra rassistisc­h beleidigt hatte.

„ Jeder Fußballer schlägt mal über die Stränge und outet sich als Bösewicht“, sagt der Barcelona- Legionär, dem in seiner 3,4- MillionenE­inwohner kleinen Heimat alles verziehen wird! Nur nicht, wenn er wegen Beißen vom Platz fliegt. Gegen Russland sollte das heute nicht passieren – beide Teams sind bereits im Achtelfina­le.

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