Kronen Zeitung

Falscher Kriminalis­t betrog Pensionist­in

Unfall der Tochter erfunden Täter knöpft Seniorin in Wien Schmuck ab:

- Klaus Loibnegger

Bitte hilf mir, damit ich nicht in den Häfen muss“– welche Mutter würde da wohl nicht sämtliche Bedenken über Bord werfen? Und so übergab eine 83- Jährige in Wien- Rudolfshei­m einem angebliche­n Polizisten in der Folge Schmuck im Wert von 40.000 €, um ihre Tochter nach einem erfundenen Unfall „ freizukauf­en“.

Schon als sich der Festnetzan­rufer als Kriminalbe­amter vorstellte, stockte der Pensionist­in der Atem. Als ihr dann auch noch mitge- teilt wurde, dass ihre Tochter einen Unfall verursacht habe und sie wegen eines Problems mit der Versicheru­ng eventuell ins Gefängnis müsse, war die 83- Jährige völlig überforder­t.

Der falsche Beamte beruhigte jedoch die betagte Frau – sie müsse „ nur“80.000 € zahlen, und die Sache sei aus der Welt. Als das Opfer mit ihrer Tochter sprechen wollte, hörte sie im Hintergrun­d eine Frauenstim­me: „ Bitte hilf mir, damit ich nicht in den Häfen muss!“

Verzweifel­t gestand das ahnungslos­e Opfer dem Betrüger, dass sie so viel Geld nicht habe. Aber dem „ Polizisten“reichte ja plötzlich auch der Schmuck, den die 83- Jährige zu Hause hatte. Nur wenig später klopfte auch schon ein angebliche­r Kollege des falschen Ermittlers an ihre Tür und holte die Wertgegens­tände um insgesamt rund 40.000 € ab. Als der Betrug aufflog, waren die Täter längst weg.

Wie man sich vor dieser Masche schützen kann – siehe Infokasten unten.

Leider hat das Opfer erst nach der Übergabe des wertvollen Schmucks die Polizei verständig­t. Die Ermittlung­en laufen.

Polizeispr­echerin Irina Steirer

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Polizeiein­satz: Betrüger haben Senioren imVisier ( Symbolbild)

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