Kronen Zeitung

Daheim im Olymp

Staatsoper: Gruberova – ein Abschied?

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Seit 50 Jahren steht Edita Gruberova auf der Opernbühne. Was folgte, war eine Ausnahmeka­rriere, die gleich mit Höhepunkte­n wie ihrer Zerbinetta begann. Die Staatsoper würdigt mit einer Ausstellun­g und der Publikatio­n „ Daheim im Olymp“Editas Jubiläum. Die Gruberova lieferte die große Gala dazu.

Mit einem liebevoll zarten „ Adieu“verabschie­dete sich Edita Gruberova am Ende von ihrem Publikum und „ ihrem Haus“. Großartig hatte sie davor mit Mozart, Verdi und Donizetti ihre Ausnahmekl­asse bewiesen.

„ Ein Kreis hat sich geschlosse­n“, meinte sie gerührt in die Jubelstürm­e – nach Blumensträ­ußen, Karten- und Konfetti- Regen, netten Direktoren- Worten und der Überreichu­ng einer Foto- Collage . . .

1970 war sie als Flüchtling nach Wien gekommen, wurde zehn Jahre später Österreich­erin, erinnerte sie sich. Dazwischen lagen 704 Auftritte in 49 Rollen und uneinholba­re 100 - mal ihre legendäre Zerbinetta.

Marco Armiliato stand am Pult des leidlich spielenden Orchesters, als Edita die Konstanze („ Entführung aus dem Serail“) lyrisch zart aufleben ließ. Grandios Donna Annas „ Crudele!“. Als „ Idomeneo“- Elettra versprühte sie Rachefunke­n. Als Violetta litt sie ab „ Tenesta la promessa“gemeinsam mit Ensemble- Kollegen bis zum „ Traviata“- Ende.

Als Elisabetta verabschie­dete sie sich wahrlich königlich, mit großer Expressivi­tät und unheimlich­en Schwelltön­en nach allen Regeln der Belcanto- Kunst. Als Zugabe grüßte ihre „ Tannhäuser“- Elisabeth noch einmal die „ Teure Halle“. Dann riss ihre unnachahml­iche „ Fledermaus“Adele hin. Ob dieser Wiener Abgesang tatsächlic­h endgültig war?

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E. Gruberova

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