„ Wir brauchen Geld fürs Jubiläum“
Dr. Thomas Angyan bereitet jetzt die Festsaison „ 150 Jahre Musikverein“vor
Früher galt mein Musikfest als Erfolg der Wiener Festwochen. Das war unbefriedigend. Jetzt war unser Musikverein Festival 2018 unser Erfolg! Mit singulärem Kartenverkauf!“Thomas Angyan, Intendant des Musikvereins, traute sich. Organisierte nach dem plötzlichen Ausstieg der Festwochen sein eigenes Musikfest.
Da Festwochen- Intendant Tomas Zierhofer- Kien sich verabschiedet hat, sind die Festwochen vorerst „ kopflos“. Aber Angyan meint, dass er mit einem neuen Intendanten Gespräche führen würde. „ Mit Festwochen- Intendant Luc Bondy und Mu- sikdirektor Stéphane Lissner, den Vorgängern Markus Hinterhäusers, war die Zusammenarbeit möglich. Da hatten wir nur ein Problem – dass uns die Festwochen etwa erst acht Monate vor dem Festival ein Thema bekannt gab. Was leider das Engagement vieler prominenter Künstler unmöglich machte. Vielleicht ist eine neue Zusammenarbeit wieder möglich.“
Angyan sucht auch das Gespräch mit der neuen Kulturstadträtin Veronica Kaup- Hasler, von dem er sich einiges erwartet. Denn für 2020 muss er das 150Jahr- Jubläum des Musikvereinsgebäudes von Theophil von Hansen vorbereiten. „ Wenn sich Kulturamt und Wiener Festwochen daran beteiligen, hätten wir natürlich ganz andere Möglichkeiten. Ein Gesprächstermin mit der Kulturstadträtin ist bereits vereinbart.“
2019 muss der Dreijahresvertrag mit der Stadt erneuert werden. Zuletzt haben Bund und Stadt unsere Subventionen um je 200.000 Euro gekürzt. Für das Jubiläum brauchen wir aber eine Sondersubvention!“
Fest steht bereits, dass 2020 ein neuer BeethovenZyklus zum 250. Geburtstag des Komponisten geplant ist. Mit allen Symphonien, allen Klaviersonaten ( mit Daniel Barenboim), den Klavierkonzerten ( u. a. Rudolf Buchbinder), Cellosonaten, einigen Streichquartetten. „ Mit Kammermusik wollen wir auch junges Publikum in die Neuen Säle holen. Und wir vergeben Werkaufträge. Sieben Komponis- ten – Penderecki, Widmann, Trifonov, Pintscher u. a. – setzen sich mit Beethovens Diabelli- Variationen auseinander!“Stolz ist Angyan, dass er den weltberühmten Cellisten Yo Yo Ma, der seit 19 Jahren nicht mehr in Wien zu hören war, mit Bach- Sonaten verpflichten konnte.
Zu diesem Jubiläum ist in Kooperation mit Amsterdam und Berlin ein MahlerZyklus geplant, den Philippe Jordan mit Mahlers 8. Symphonie beschließt. Von seinen Symphonikern verabschiedet er sich auf einer neuen China- Tournee.
Parallel zu diesen Aktivitäten versucht Angyan neues Publikum zu gewinnen. Erfolg hat er mit seinem Club 20, der jungen Leuten verbilligten Kartenkauf ermöglicht. „ Den Restbetrag bezahlt ein Mäzen!“, sagt Angyan. „ In diesem Club sind alle durch Facebook verbunden. Da sollen neue Kontakte zwischen Publikum und Künstlern ermöglicht werden!“