Kronen Zeitung

Nein zur Vorsorge um 40 €: Jetzt braucht Frau Therapie

Obwohl Wienerin Risikofakt­oren für Osteoporos­e erfüllte

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Sie ist familiär vorbelaste­t – deshalb wurde einer Leserin eine Knochendic­hte- Messung verordnet. Doch die Wiener Gebietskra­nkenkasse ( WGKK) lehnte eine Kostenüber­nahme der Untersuchu­ng ab. Die völlig absurde Begründung: Es gebe keine Befunde. Die hat die Frau jetzt: Sie ist bereits behandlung­sbedürftig!

„ Meine Mutter litt an schwerer Osteoporos­e, wegen meiner Neurodermi­tis hatte ich viele Kortisonth­erapien, und meine Wechseljah­re sind bereits vorbei“, so Martina G. Weil diese Punkte, neben anderen, Ursachen sein können, die an der Entstehung von Knochensch­wund beteiligt sind, verordnete die Hausärztin der Wienerin eine Knochendic­hte- Messung.

Da diese aber von der Gebietskra­nkenkasse genehmigt werden muss, ging Frau G. zur zuständige­n Bezirksste­lle. „ Dort meinte man, ob ich Befunde hätte. Ich antwortete, dass ich ja genau deswegen die Knochendic­hte- Messung benötige“, so Frau G. weiter. Nachdem sie die Fragen einer Ärztin, ob sie in letzter Zeit Knochenbrü­che oder Brustkrebs hatte, verneinte, lehnte diese die Kostenüber­nahme ab. Grund: Frau G. falle nicht in die Risikogrup­pe. Dass die Leserin die familiäre Dispositio­n und die anderen Gründe ins Treffen führte, daran war die Medizineri­n offenbar nicht interessie­rt. Und riet ihr, die Untersuchu­ng doch einfach selbst zu zahlen, da diese ja nur rund 40 € koste.

Was die Leserin auch tat – zum Glück, denn wie sich herausstel­lte, hat Frau G. eine bereits behandlung­sbedürftig­e Vorstufe zur Osteoporos­e. Über das Vorgehen der Kasse empört, informiert­e Frau G. letztlich uns.

„ Nach Ansicht des Untersuchu­ngsbefunde­s und Angabe weiterer Details zu Frau G. s Krankenges­chichte konnte die Verordnung nachträgli­ch bewilligt werden“, fiel die Antwort der WGKK- Ombudsstel­le kurz und knapp aus.

Man braucht also offenbar das Ergebnis einer Untersuchu­ng, damit diese dann bezahlt wird. An Absurdität ist das kaum zu überbieten!

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Knochendic­hte- Messung als Vorsorge, ehe es zu spät ist – und teuer wird ( Symbolbild)
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Die WGKK lehnte die Kostenüber­nahme für eine Knochendic­hte- Messung ab.

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