Grenzsturm als echter Härtetest
Puma zeigte erstmals die Krallen Innenminister erntete Lob und Kritik
Die Menge tobt und reißt an den Zäunen, Polizisten mit Soldaten bringen sich in Stellung, Hubschrauber kreisen und Panzer stehen in Position! Dieses Szenario, im Jahr 2015 noch bittere Realität in Spielfeld, wurde gestern ebendort als Grenzsturm- Härtetest geprobt. Erstmals zum Einsatz kamen die „ Pumas“.
Mehr als 100 Medienvertreter aus Österreich, Slowenien und Deutschland ließen sich diese groß angelegte Übung nicht entgehen.
„ Die Einheit Puma ist immer im Einsatz, der Schutz unserer Grenzen ist eine andauernde Angelegenheit. Der Vorteil ist, dass wir die in allen Bundesländern aufgeteilten Polizisten schnell bündeln können“, betonte Innenminister Herbert Kickl, der den Namen der Einheit natürlich bewusst wählte. „ Dieses Tier ist jederzeit sprungbereit und flexibel – wie unsere Truppe.“
Neben dem Innenminister waren bei dem Härtetest auch Verteidigungsminister Mario Kunasek („ Das Bundesheer wird unser Land gemeinsam mit Puma schützen“) und Hermann Schützenhöfer vor Ort. „ Österreich hat am 21. Oktober 2015 für einige Stunden die Souveränität verlo- ren“, erinnert sich der steirische Landeshauptmann.
Bei der Übung mimten an die 200 Polizeischüler die tobenden Flüchtlinge, die ihre Fäuste ballten und versuchten, den Zaun einzureißen. 500 Puma- Polizisten hielten die Menschen mit Schutzschildern in Zaum, fünf Hubschrauber des Bundesheers überwachten die Situation aus der Luft, zwei Pandur-Panzer und Sperrgitter boten Rückhalt.
Ablehnende Haltung aus Slowenien
Bei all dem Applaus zu der gelungenen Übung kam Kritik aus Slowenien: Innenministerin Vesna Györ- kös Znidar protestierte in einem Brief an Kickl gegen die Übung, die nicht zu den gemeinsamen Anstrengungen bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation in der Region beitrage. Die NEOS protestierten vor Ort mit einem Plakatwagen.