„ Eine WM ist etwas anderes“

Teamchef Franco Foda zog in Moskau Fazit über den Russland- Trip Was ihn überraschte, ihm auffiel, wie er die Superstars aktuell sieht Und wie er Österreichs Siege gegen WM- Teilnehmer jetzt beurteilt

Samstag in Moskau Belgien – Tunesien ( 5: 2), Sonntag in Nischni Nowgorod England – Panama ( 6: 1), gestern in Moskau Frankreich – Dänemark ( 0: 0): Die „ WM- Tour“von Teamchef Franco Foda, nachdem zuvor seine Assistenten Imre Szabics und Thomas Kristl mehrere Spiele vor Ort beobachtet hatten. Alles wurde im Laptop festgehalten, wanderte in die Datenbank.

Foda zog in Russlands Hauptstadt Bilanz – was ihm auffiel, ihn nicht überraschte, er noch erwartet:

Superstars: „ Bei Argentinien ist es extrem, da schaut alles auf Messi, du kannst aber nicht die ganze Last auf seine Schultern geben. Der beste Spieler der Welt ist nichts ohne Mitspieler. Sieht man bei Portugal, wo

Ronaldo von der Defensive völlig befreit ist, all seine Energie in der Offensive verwenden kann. Und über die Klasse der Mitspieler von Brasiliens Neymar brauchen wir nicht reden.“

Taktik: „ Keine Mannschaft spielt richtiges Angriffspressing, das überrascht. Sonst gibt es wenig neue Erkenntnisse, viele Teams sind sehr variabel, vor allem in der Defensive.“

Österreich: „ Klar denkst du dir: Wie würden wir nach den Siegen gegen Uruguay, Russland und Deutschland hier abschneiden? Es waren Tests, eine WM ist noch einmal etwas anderes – Druck, Erwartungshaltung etc. Daran sind zum Beispiel die Polen brutal gescheitert.“

Weltmeister: „ Meine Tipps haben sich nicht verändert: Deutschland, Brasilien, Frankreich, Spanien, Außenseiter England, Bel- gien. So einen, wo du sagst, die Tendenz passt, gibt’s noch nicht. Ab dem Achtelfinale geht es richtig los, sehen wir eine neue WM, einen ganz anderen Fußball. Mit Spannung!“

Teamchef Franco Foda über den Dächern von Moskau und mit „ Krone“- WMReporter Peter Klöbl.