Kronen Zeitung

4 Jahre für Serien- Betrügerin

Mit Mitleidsma­sche sogar Kloster getäuscht Haftstrafe nicht rechtskräf­tig

- Antonio Lovric

Fünf Kinder hat die Angeklagte ( 48), und fünfmal saß sie schon vor dem Richter: immer wegen Betrügerei­en. Und jetzt wieder. Zwischen Jänner 2014 und April 2016 hat sie laut Anklage ihre Opfer, unter ihnen auch sieben Klöster, um satte 1,6 Millionen Euro geschädigt. Die wildesten Lügengesch­ichten tischte sie auf. Sie gestand.

Mal gab sie sich als TopPsychol­ogin aus, mal als Beraterin für Red Bull. Ein anderes Mal täuschte sie den Tod ihres Mannes vor oder erfand eine Krebserkra­nkung. Sogar Dokumente fälschte sie, um durch Lug und Trug an Darlehen zu kommen. Viele fielen drauf rein: Eine Online- Liebschaft überwies sogar 220.000 Euro. Auch die christlich­e Nächstenli­ebe nutzte sie aus: Sieben Klöster besuchte sie, oft auch mit Kleinkind im Arm, und punktete bei einigen mit ihrer Mitleidsma­sche. Betrogen wurden auch diverse Firmen: vom Möbelund Teppichhän­dler bis zum Handwerker. Der tatsächlic­he Schaden: 930.000 Euro.

„ Als sie von den neuen Vorwürfen hörte, ist sie untergetau­cht und in Deutschlan­d gefasst worden“, so Staatsanwä­ltin Sabine Krünes. Doch sie schob ihrem Mann eine Mitschuld zu. „ Ich kann mein Handeln selbst nicht verstehen“, jam- merte sie. Ihr Noch- Ehemann will von den Betrügerei­en gar nichts gewusst haben: Ein stadtbekan­nter Millionär soll ihr immer Geld gegeben haben, meinte er. „ Es wurde viel Geld verbraten, für Urlaube, Autos, Luxus.“4 Jahre Haft, nicht rechtskräf­tig.

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Auch das malerische Stift Melk in Niederöste­rreich suchte die Frau heim . . .

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