Nach Pleite stehen Zeichen auf Ende!
In D eutschland begannen schon die Ursachenforschung und die F ragen nach der Z ukunft Teamchef Löw weiß nicht, ober im Amt bleibt: „ Enttä uschung sitzt sehr tief!“Alle Tugenden vermisst
Was nun? Plötzlich findet sich Deutschland in einer fast unbekannten Depression wieder. Vergleichbar nur mit dem desaströsen Aus bei der EM 2000, als man ebenfalls als Gruppenletzter in der Vorrunde gescheitert war.
Noch vor der WM hatte man den Vertrag mit Teamchef Joachim Löw bis 2022 verlängert. Doch überdauert dieser Kontrakt diese Blamage? Der konsternierte Löw wusste im Moment der Enttäuschung darauf keine Antwort: „ Das ist zu früh für mich, diese Frage zu beantworten. Bei mir sitzt die Enttäuschung sehr tief. Ich hatte mir das so nicht vorstellen können.“
Das hatten wohl die Wenigsten. Doch im Gegensatz zur Schweden- Partie ließen die DFB- Spieler diesmal al- le deutschen Tugenden vermissen. Einsatzfreude, Laufbereitschaft, Disziplin? Weitgehend Fehlanzeige. Kreativität sowieso. Reus war kaum zu sehen, bei Goretzka fragte man sich, warum er in der Startelf stand. Die Statistik wies zwar 26 Torchancen für Deutschland auf, gefährlich waren aber nur ein Schuss des bemühten Werner ( 51.) und ein Hummels- Kopfball ( 87.). Umgekehrt bot man den Südkoreanern stets Räume zum Kontern, die diese aber kläglich zu Ende spielten. Ausgerechnet nach einer Ecke schoss Kim Young- Gwon das 1: 0 und Deutschland aus dem Turnier ( 92.). Kurz darauf schob Son Heung- Min den Ball zum Endstand in das von Neuer aufgegebene Tor.
„ Keine dunkle Zeit“
Nach einer solchen Vorstellung drängt sich die Frage nach frischem Blut auf. Doch bis auf Gomez und Khedira könnten alle 2020 noch dabei sein. Und bis auf Leroy Sané hatte sich von den Daheimgelassenen niemand aufgedrängt. Löw macht sich trotzdem keine großen Sorgen: „ Ich glaube nicht, dass eine dunkle Zeit für den deutschen Fußball kommen wird. Wir haben junge Spieler, die entwicklungsfähig sind.“