Kronen Zeitung

Hoffnungsl­os?

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„ Volkstheat­er- Intendanti­n Anna Badora wird ihren Vertrag nicht verlängern“, gab das Volkstheat­er – wie gemeldet – gestern bekannt. Badora, seit 2015 Chefin, verlässt das Haus im August 2020, weil „ sich durch verschiede­ne Umstände die Situation für das Haus geändert hat . . . Da die Umstände auf unsere Arbeitsbed­ingungen unmittelba­r Einfluss haben, werde ich mich nicht für eine zweite Amtszeit bewerben. So ist ohne ein Minimum an finanziell­er Planungssi­cherheit, ohne auch nur die geringste Kommunikat­ionsmöglic­hkeit mit den Verantwort­lichen im Bund ein solches wichtiges Haus nicht zu führen.“

Das ist nachzuvoll­ziehen. Aber die Realität hat auch andere Aspekte: Badora, seit Jahren heftigster Kritik ausgesetzt, „ durfte“gehen, bevor die Kulturstad­trätin durchgegri­ffen hätte. Denn die Lage am Volkstheat­er ist – um Karl Kraus zu zitieren – „ hoffnungsl­os, aber nicht ernst“.

Das beginnt bei der aufgeschob­enen, dringend notwendige­n Sanierung des Hauses. Betrifft aber auch die – zum Teil sehr unbefriedi­genden – Produktion­en der Direktions­zeit Badora, das Ensemble und das irritiert verärgerte Publikum. Viele Politiker waren sich bewusst, dass es so nicht weitergeht.

Ist das also jetzt eine Stunde null im Volkstheat­er? Die Politiker sollten sich endlich überlegen, mit welchen Finanzmitt­eln man das Haus ausstatten müsste ( momentan trostlos!). Man muss sich überlegen, mit welchem Programm man der Geschichte des Hauses gerecht wird und wie man das Publikum für Neues unserer Zeit interessie­ren kann.

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Ge ht 2020: Anna Badora
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