Zwei Kräuter für den Kopf
Hopfen und Melisse im Einklang
Wie wertvoll der oberste Teil unserer Physis ist, das merken wir wohl manchmal erst, wenn wir damit irgendwo anstoßen. Das Denken sowie die ganze motorische Steuerung gehen vom Gehirn aus, das in unserem Kopf platziert ist. Und dann und wann stellen wir anhand einer schmerzlichen Regung fest, dass wir gerade für diesen Körperteil etwas tun sollten.
Jetzt im Sommer darf ich immer wieder dem Hopfen begegnen. Die wilde Form rankt sich nämlich Jahr für Jahr an den Weiden entlang der Thaya empor. Seine beruhigende Wirkung dürfte jedermann bekannt sein. Ge- wiss nimmt man wie beim Bierbrauen die Zapfen der weiblichen Blütenform, um an die wertvollen Heil- und Gerbstoffe des Hanfgewächses heranzukommen. Doch kann man dieses Kraut auch mit anderen kombinieren, wenn es gilt, seine Wirkung gezielt zum Einsatz zu bringen. Im Kräutergarten wiederum stoße ich auf die ebenfalls sehr populäre Melisse. Dieser Lippenblütler ist in
einem gewissen Sinne der Regent des Sommers. Nicht nur die Bienen freuen sich ob seiner Präsenz. Das Aroma der Melissen ist vergleichbar mit einem Parfum, das sich die Natur extra für die warme Jahreszeit anlegt, um dem Menschen gegenüber in einer sehr wohltuenden Weise auftreten zu können.
Vergessen wir aber angesichts der angenehmen Seiten des Lebens jene nicht, deren Empfindung einfach dadurch getrübt wird, weil der Kopf vorübergehend schmerzt. Hopfen und Melisse erweisen sich gerade für die davon Betroffenen als gutes Zweiergespann.