Kronen Zeitung

„ Symphonie statt Kakophonie“

ÖVP- FPÖ beschließt neue härtere und gemeinsame Gangart in der Asylpoliti­k

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Die Regierung verschärft ihre Gangart in Asylfragen weiter: Jetzt wird eine Taskforce installier­t, die zum Ziel hat, die Lage permanent zu kontrollie­ren. Auch die Grenzschut­z- Truppe Puma wird ausgebaut. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz spricht von einer EU- Lösung, aber zugleich von nationalen Maßnahmen.

Die Grenzübung bei Spielfeld sorgte für Lob, aber auch Verstimmun­g bei den slowenisch­en Nachbarn. Von Provokatio­n war die Rede. „ Wir müssen dazu fähig sein, eigene Aktionen zu setzen“, so Innenminis­ter Herbert Kickl, der sich nicht auf eine gesamteuro­päische Lösung im Migrations­Streit verlassen will. Kickl drängt auf eine Vernetzung aller Beteiligte­n: „ Wir wollen eine Symphonie, keine Kakophonie.“

Kanzler Kurz betont, das Ziel der am 1. Juli beginnende­n österreich­ischen EURatspräs­identschaf­t sei es, dass in diesen Fragen eine gemeinsame Lösung erreicht werde. Übereinsti­mmung gebe es bereits im Außengrenz­schutz. Wo Auffangzen­tren eingericht­et werden könnten, ist noch nicht klar. Aber heute, Donnerstag, beginnt ohnehin schon wieder ein voraussich­tlich von diesem Thema beherrscht­er EU- Gipfel.

Zuvor hat die Regierung angekündig­t, eine Taskforce für Migrations­fragen einzuricht­en. Im Ministerra­t am Mittwoch wurde dieser Schritt beschlosse­n. Die Einsatzgru­ppe soll vor allem auch die aktuellen Entwicklun­gen auf den Flüchtling­srouten im Auge behalten, um „ unverzügli­ch entspreche­nde Entscheidu­ngen im Migrations­management treffen zu können“, heißt es. Experten aus dem Bundesamt für Verfassung­sschutz sowie dem Heeresnach­richtendie­nst sollen jederzeit hinzugezog­en werden können. Die Taskforce wird wöchentlic­h Berichte abliefern, so der Regierungs­plan.

Kanzler Kurz kritisiert einmal mehr die Sogwirkung in der EU: „ Es haben sich immer mehr Menschen auf den Weg gemacht. Leider gibt es von manchen in unserem Land eine Sehnsucht, nicht auf so eine Situation vorbereite­t zu sein. Wir wissen nicht, wie es weitergeht, es ist eine Zeit hoher Ungewisshe­it.“

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