FPÖ hat noch Hausaufgaben
Als erster hoher Repräsentant aus der neuen politischen Landschaft Österreichs hat Nationalratspräsident Sobotka die jüdischen Organisationen in New York und Washington besucht.
Erster positiver Befund: Die Beziehungen zu Österreich – über Jahrzehnte schwer belastet – sind nicht wiederzuerkennen. Und seit der Rede des Bundeskanzlers vor dem Global Forum des American Jewish Committee in Jerusalem ist fast keine Steigerungsstufe mehr möglich. Bei Kurz ge- . . . AUS DEN USA
rät sogar der skeptische Ronald Lauder, Präsident des World Jewish Congress, ins Schwärmen.
Ziemlich rasch kommt aber bei allen Gesprächspartnern Sobotkas das Thema der Regierungsbeteiligung der FPÖ auf den Tisch. Vorsichtiges Heranpirschen: Was solle man von der Absage der FPÖ an Antisemitismus halten, wenn immer wieder „ Einzelfälle“auftauchen? Noch würden Beweise für diese Haltungsänderung fehlen.
Sobotka beschönigte nichts, stellte aber auch seine Sichtweise dar: Es gebe Grund zu der Annahme, dass es die FPÖ- Mannschaft in der Regierung ernst meine. Der Beweis seien Parteiausschlüsse.
Sobotka regte die Aufnahme eines Dialoges an. Bei solchen Gesprächen könnte man am besten die Absichten testen. Die jüdischen Vertreter wollen bald antworten.
Der Boden ist bereitet. Die 2. und 3. Generation der Exilanten sucht in Österreich die Wurzeln ihrer Vorfahren.
Die FPÖ muss allerdings noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten.