Rache als Motiv für Blutbad mit fünf Toten in US- Zeitung
Täter ( 38) hatte seit Jahren Rechtsstreit mit der Redaktion
Nach einem Amoklauf mit fünf Toten und zwei Verletzten in der Redaktion der Lokalzeitung „ Capital Gazette“in Annapolis, US- Staat Maryland, ist das Motiv des Täters bekannt: Der 38- jährige Jarrod Ramos lag seit mehreren Jahren im Rechtsstreit mit dem Blatt und handelte wohl aus Rache.
Der Schütze kam mit einer legal erworbenen Flinte und Rauchbomben bewaffnet in die Redaktion und eröffnete das Feuer. „ Ich versteckte mich unter meinem Schreibtisch“, erzählte Polizeireporter Phil Davis, der ständig über Schießereien berichtet. „ Ich schrieb oft darüber, wie traumatisierend es ist, sich unter seinem Schreibtisch zu verstecken. Ich konnte es aber nicht verstehen, ehe ich jetzt selbst da unten lag.“
Bei den Toten handelt es sich um den stellvertretenden Chefredakteur Rob Hiaasen ( 59), den Leitartikel- Autor Gerald Fischman ( 61), den langjährigen Sportjournalisten John McNamara ( 56), die Lokal- reporterin und Kolumnistin Wendi Winters ( 65) und die Verkaufsassistentin Rebecca Smith ( 34), die erst seit Kurzem bei dem Blatt war.
Der nach dem Blutbad festgenommene Täter Jarrod Ramos hatte die Zeitung 2012 wegen übler Nachrede verklagt, weil sie berichtete, er habe einer ehemaligen Klassenkameradin vulgäre E- Mails geschickt und ihr geschrieben, sie solle sich umbringen. 2013 wies ein Gericht die Klage ab. Er ging dagegen vor und verlor auch in der nächsten Instanz. Nach Überzeugung der Gerichte waren die Artikel inhaltlich korrekt.
Nach dem Anschlag überwacht die Polizei jetzt verstärkt die Redaktionen der großen US- Zeitungen.