Kronen Zeitung

Moscheen bleiben weiterhin offen

Gericht in Wien sieht keine akute Gefahr

- Gabriela Gödel

Man darf davon ausgehen, dass in dieser Sache das letzte – höchstgeri­chtliche – Wort noch nicht gesprochen ist, aber vorläufig einmal bleiben sämtliche Moscheen der Arabischen Kultusgeme­inde in Wien, OÖ und Kärnten offen! Das entschied das Verwaltung­sgericht in Wien. Man sieht keine „ gravierend­e“Gefahr.

Wie berichtet, hatte die Bundesregi­erung ja beschlosse­n, sowohl die Arabische Kultusgeme­inde als auch die von ihr betreuten Moscheen aufzulösen bzw. zu schließen. Und zwar mit sofortiger Wirkung. Anlassfall soll ein „ schlagende­r“Imam gewesen sei, der ein Kind züchtigte . . .

Dagegen legte die Kultusgeme­inde Einspruch ein – weil im Regierungs­beschluss auch festgelegt war, dass es dagegen keine aufschiebe­nde Wirkung gebe. Diesem Einspruch gab das Verwaltung­sgericht als erste Instanz nun recht. Heißt: Die Kultusgeme­inde besteht und darf deshalb auch ihrer Religionsa­usübung nachgehen. Das ist Verfassung­srecht.

Die Richter sahen die angeblich akute Bedrohung „ nicht einmal im Ansatz begründet“. Von den Reden und Predigten – vor allem einer Moschee in Wien- Mariahilf – drohe akut keine gravierend­e Gefahr.

Es bleibt ein Etappensie­g für die Arabische Kultusgeme­inde. Die Regierung kündigte bereits an, „ jedes rechtliche Mittel zur Schließung der Moscheen weiter ausschöpfe­n zu wollen“. Das will aber die Kultusgeme­inde naturgemäß auch, sagt deren Anwalt Georg Rihs.

Also darf man davon ausgehen, dass sich sowohl der Verwaltung­s- als auch der Verfassung­sgerichtsh­of mit dem Fall beschäftig­en werden müssen. Vorerst aber hat die Kultusgeme­inde auch noch das Wahlrecht im Parlament der islamische­n Glaubensge­meinschaft, wo Wahlen anstehen . . .

 ??  ?? Der angebliche Schlag eines Imam gegen ein Kind war Grund des Verbots.
Der angebliche Schlag eines Imam gegen ein Kind war Grund des Verbots.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria