Idealbild & Realität einer Metropole
Oberes Belvedere: Ausstellung „ Im Blick: Der Canalettoblick“( bis 14. Oktober)
„ Wien vom Belvedere aus gesehen“lautet der Titel von Bernardo Bellottos ( genannt Canaletto) berühmten Gemälden mit Blick auf die Donaumetropole. In einer feinen Ausstellung präsentiert das Belvedere nun dieses Panorama aus unterschiedlichen Positionen – inklusive Projekten, die es erheblich stören könnten.
Der „ Wiener Wolkenbügel“der Architektengruppe Coop Himmelb( l) au blieb Utopie, die Verbauung des Eislaufvereines ( das „ Heumarktprojekt“) ist heute echte Bedrohung für einen schon durch die baulichen Hässlichkeiten aus den 60erund 70er- Jahren gestörten Blick vom Belvedere auf die Innere Stadt. Auf diese Themen geht die Schau ebenso ein wie auf die vielen historischen Aspekte.
Basierend auf Canalettos „ geschöntem“Gemälde aus der Zeit Maria Theresias ( das visualisiert präsentiert wird) kann den Zeiten nachgespürt werden. Die Vedutenmalerei auf Porzellan hat dabei ebenso einen Platz wie die Sichtweise eines Carl Moll, einer Tina Blau oder eine Koloman Moser und vieler anderer bis hin zu Kiki Kogelniks Installationen. Kurator Markus Fellinger wollte eben die Veränderungen, aber auch die Kontinuität der Geschichte eines Stadtbildes zeigen, widmete sich aber auch den Licht- und Schattenseiten des Ortes, dessen Weitblick noch immer die Menschen fasziniert, trotz optischer Einschnitte. Dennoch soll kein Urteil über neue Bauprojekte abgegeben werden, steht Kunst im Vordergrund!