Der Drogeriekönig auf dem Österreich- Trip
Die Handelskette mit 830 Läden wird nun von ÖsterreiCh aus gesteuert, und Müller plant ein Stammzellentherapie- Zentrum.
Der Mann, der hinter der Drogeriemarktkette Müller steckt, ist inzwischen – auch – Österreicher: Der 85- jährige Milliardär Erwin Müller, der laut Forbes- Ranking zu den 666 reichsten Menschen der Welt zählt, hat seit eineinhalb Jahren die deutsch- österreichische Doppelstaatsbürgerschaft – und er verstärkt seine Aktivitäten bei uns:
Rund 830 Müller- Filialen mit fast 34.000 Beschäftigten, die über vier Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften, gibt es derzeit in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Slowenien, Ungarn, Kroatien und auf Mallorca. Bei uns sind es 80 Läden. Müller: „ Wir expandieren weiter und suchen auch in Österreich günstige Standorte zum Kaufen oder zum Mieten.“
Zwar liegt die Zentrale der Firma im süddeutschen Ulm, darüber geschaltet ist aber seit 2017 die „ Erwin Müller Privatstiftung“mit Sitz in Linz, von der aus der Konzern nun gesteuert wird. Müller: „ Meine Firmen kommen alle, zum Teil sind sie es schon, in österreichische Stiftungen, wegen des Stiftungsrechts.“Das bringt Ordnung in sein Lebenswerk und steuerliche Vorteile. Zudem wurde im Zuge der Konstruktion Müllers Sohn Reinhard, mit dem sich der Unternehmer auseinandergelebt hat, ausbezahlt.
Stiftungsvorstand ist der Steirer Walter Schiefer, der vor zwei Jahren vom Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner das Kurhaus in Bad Gleichenberg übernommen hat. Jetzt plant Müller an dem Standort in der Südoststeiermark eine Rieseninvestition: „ Wir wollen nächstes Jahr um einen zweistelligen Millionenbetrag ein Stammzellentherapie- Zentrum errichten – für ganz Europa.“Ziel ist es, etwa Schmetterlingskinder, deren Haut genetisch bedingt extrem verletzlich ist, zu heilen. Erforscht und entwickelt werden die Therapien von der Pharma- Firma Ticeba im deutschen Heidelberg, an der Müller zu 50 Prozent beteiligt ist. Auch diese Beteiligung soll bald in eine österreichische Stiftung kommen.
Müller ist auch Eigentümer des Hotels Via Salina am Haldensee in Tirol und hat dort rund 30 Millionen Euro investiert. Sein einfaches Erfolgsrezept: „ Arbeiten, arbeiten, arbeiten.“