Börsen Wien & Welt
Post und Zumtobel verdüsterten ATX Osram schockte deutsche Anleger Handelsstreit belastete Wall Street
Nach ganz gutem Wochenstart schwächelte die Wiener Börse ab Donnerstag leicht. Schuld waren das internationale Umfeld und einige Einzelwerte. So drehte Zumtobel um 13% ins Minus, weil der Leuchtenkonzern im letzten Geschäftsjahr von 25 Mio. € Gewinn auf 46,7 Mio. € Verlust drehte. Der Umsatz sank um 8% auf 1,2 Mrd. €. Die Dividende fällt aus, alle Fabriken werden durchleuchtet. Die Ölwerte OMV und SBO litten unter den Marktturbulenzen wegen des US- Embargos gegen den Iran. Die OMV bezieht 4% ihres Rohöls von dort. Und die Post- Aktie gab gut 4% nach, weil Großkunde Amazon eine eigene Paketzustellung aufbauen will.
Positives gab es allerdings auch: Andritz kauft um 833 Mio. Dollar den US- Siebhersteller Xerium ( Umsatz 481 Mio. Dollar, , 85 Mio. Dollar Betriebsgewinn, 2800 Beschäftigte). RHI Magnesita investiert groß in ihre Rohstoffgewinnung in China. Die Erste Bank erwirbt um 140 Mio. € weitere 6,29% an ihrer hochprofitablen RumänienTochter BCR und hält künftig 99,88%, und Porr profitierte etwas von der Aufnahme in den Wiener Börsenindex ATX.
Auch in Frankfurt gaben die Kurse nach. Wie bei uns stand mit Osram ein Leuchtenhersteller im Rampenlicht. Nach zweiter Gewinnwarnung binnen Kurzem verlor die Aktie bis zu 19% und halbierte damit seit Jänner ihren Wert. Umsatz- und Gewinnprognose ( 570- 600 Mio. € statt 640 Mio. €) wurden zurückgeschraubt, auch wegen „ Planungsrisiken“der Autohersteller. Diese Branche verlor ebenfalls auf breiter Front ( BMW, VW, Hella, Continental, Schaeffler). Gegen den Trend besser lief es für Puma ( Goldman Sachs erhöhte Kursziel auf 600 €).
Das ständige Auf und Ab beim Handelsstreit mit China belastete die Wall Street. Trotz toller Zahlen ( rund 15% Umsatz- und Gewinnplus im vorigen Quartal) sackte sogar die Drugstorekette Walgreens, die gerade den Industrieriesen GE aus dem Dow- Jones- Index verdrängte, um 7% ab.