Islam- Rat: Neuwahlist abgesagt
Außerordentliche Sitzung Reformen sollen einen Neustartermöglichen Präsident verliert Macht
Die Wogen um einen möglichen Sturz des Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft ( IGGÖ), Ibrahim Olgun, scheinen ( vorerst) geglättet. Nach den Moschee- Schließungen durch die Regierung stand die muslimische Führung im Kreuzfeuer der Kritik. Nun gibt es Reformen statt Neuwahlen.
Ab 12 Uhr Mittag tagte gestern der mächtige Schurarat, das Legislativorgan der Islamischen Glaubensgemeinschaft – vergleichbar mit einem Parlament – stundenlang zur brisanten Thematik: Für eine Abwahl Olguns hätten bereits 50 Prozent plus eine Stimme gereicht. Nach der Sitzung kann von einer Ablöse des Präsidenten aber keine Rede mehr sein. Anstatt das Personal an der Spitze auszutauschen, soll es nun als Er-
satz für Neuwahlen einen internen Neustart geben.
Der IGGÖ soll im Zuge einer tiefgreifenden Strukturreform vollkommen neu aufgestellt werden, kein Stein auf dem anderen bleiben. Offenbar waren den überraschenden Entscheidungen Zugeständnisse vorangegangen. So kam es Freitagabend bereits zu einer Vorbesprechung, bei der den Forderungen der Gegner des Präsidenten entgegengekommen wurde. Das Lager, das Olgun abwählen wollte, hatte schon lange Reform gefordert. Auch die Handlungsbefugnisse des Präsidenten werden künftig eingeschränkt.