Am liebsten mitgeweint
Der Fußballsport Männersache? Trifft längst nicht mehr zu, wie schon mehrfach erwähnt. Das wird auch von der Tipp- Zwischenbilanz der „ Krone“Kolumnisten belegt: Uli Kriegler, langjährige Lebensgefährtin von Startrainer Peter Stöger, sagte nämlich vor dem Beginn der Endrunde für neun der 16 Achtelfinalisten ihren ersten oder zweiten Gruppenplatz genau vorher, liegt so gleichauf mit ihren männlichen Kollegen Herbert Pro- haska und Michael Konsel. „ Besiegt“wird sie nur von Andreas Herzog, der es gar auf zehn Richtige brachte.
Die „ Krone“hat derzeit somit keinen „ Wettkönig“, sondern einen „ Wettherzog“, wie auch der Titel über der entsprechenden TippAuflistung auf Seite 7 dieses WM- Extras heißt. Beim gestrigen Hit bewies Österreichs Rekord- Internationaler erneut sein Fachwissen, indem er prophezeite, dass Zweifach- Champion Argentinien gegen Frankreich ausscheiden werde.
Als besseres Team in diesem denkwürdigen Achtelfinale haben „ Les Bleus“den Aufstieg zweifelsfrei verdient. Dennoch tat auch neutralen Zusehern vor allem ein Mann fast leid: Der sich selbst und das Spiel von Minute zu Minute mehr aufgebende Lionel Messi. Vier- mal gewann er mit dem FC Barcelona die Champions League, neunmal Spaniens Meisterschaft, viermal war er Weltfußballer des Jahres und so weiter und so fort. Aber ein großer Titel mit der Nationalmannschaft wird ihm im Gegensatz zum gestern ebenfalls ausgeschiedenen Cristiano Ronaldo, der vor zwei Jahren immerhin Europameister war, ewig verwehrt bleiben. Die Copa America gewann er nie, die WM ebenfalls nicht.
Was sich auch nicht mehr ändern dürfte. Es gilt als beschlossene Sache, dass er jetzt seine Länderspiel- Karriere beendet. Und als er gestern mit Tränen in den Augen zum wohl allerletzten Mal ein Fußballfeld im berühmten blau- weißen Dress Argentiniens verließ, hätten sicher viele am liebsten mit ihm mitgeweint.