Als Erster in den Katakomben
Ronaldo: Am Vormittag noch umjubelt Am Abend dann der WM- Abschied
tel – na vielleicht bekommt man ihn ja auch zu Gesicht.
Passiert tatsächlich. Außerhalb des Hotels bringen sich portugiesische TVTeams in Stellung, um elf Uhr wird’s dann plötzlich hektisch im Garten. Die Security sperrt alle Ein- und Ausgänge zur Strandpromenade ab – und dann kommen sie aus einem Nebengebäude raus: Ronaldo, Pepe, Qua
resma und wie sie alle heißen. Die TV- Teams müssen bis auf jenes der FIFA draußen bleiben, dürfen nur durch den Zaun filmen.
Fotos der Hotelgäste? Kein Problem, aber nicht zu nahe kommen, so der portugiesische Sicherheits- Chef.
Eine „ Warnung“, die die Fans ignorieren: „ Ronaldo, Ronaldo, Ronaldo, selfie please, autograph please.“
Und siehe da: Der Superstar bleibt tatsächlich kurz stehen, schreibt zwei, drei Autogramme. Hätte man nicht für möglich gehalten.
Nach fünf Minuten an der frischen Luft ist der Spaziergang schon wieder vorbei, verschwinden die Spieler wieder alle auf ihre Zimmer.
Unten am Pool weint ein Mann aus Singapur: „ Ich habe Ronaldo aus nächster Nähe live gesehen – das werde ich mein Leben lang nie vergessen!“Ein Blick – und Ronaldo hat wieder jemand glücklich gemacht . . .
. . . was er selbst am Abend nicht war. Nach dem Abpfiff bedankte er sich artig beim Schiedsrichter, den er zuvor angeschnauzt hatte. Dann stapfte er als Erster in die Katakomben. Die WM ist nicht mehr seine Bühne.