Der Mann aus dem All
Kosmonaut Wiktor Petrowitsch Sawinych, doppelter „ Held der Sowjetunion“, kennt Österreich: „ Ich flog ja schon drüber!“
Besuch im Kosmonautenmuseum in Moskau. Wo Russland stolz seine Weltraum- Technik, von der R- 7 ( weltweit erste Interkontinentalrakete) über den Sputnik ( Name der ersten zehn sowjetischen Satelliten, die eine Erdumlaufbahn erreichten) bis zur Raumstation Mir und der Raumfähre Buran, dokumentiert.
Beeindruckend, hochinteressant.
Wie jener Mann, um den sich in Halle drei die Massen scharen. Grau meliert, schwarzes Sakko mit zwei russischen Orden. Ah, so ein Double wie Stalin oder Lenin – die stehen ja in Moskau massenweise herum.
Irrtum, kein Double. „ Das ist Wiktor Petrowitsch Sa- winych, ein russischer Kosmonaut, er ist für ein Interview im Museum zu Besuch“, wird man aufgeklärt.
Plötzlich steht man neben ihm. Einem Menschen, der als Ingenieur auf drei Missionen dabei war, insgesamt 252 Tage, 17 Stunden und 38 Minuten im All verbrachte. Und die beiden Orden, die er trägt? Bedeutet „ Held der Sowjetunion“, ist der höchste Ehrentitel, der in der UdSSR für „ persönliche und kollektive, mit einer Heldentat verbundene Verdienste für Staat und Gesellschaft der Sowjetunion“vergeben wurde.
Ein Foto mit ihm? „ Kein Problem“, sagt er. Als er die WM- Akkreditierung sieht, lächelt er – ein Freund von ihm übersetzt ins Englische: „ Österreich – da ist er schon drübergeflogen. . .“Wenn das ein „ Held der Sowjetunion“sagt, dann muss man ihm das auch glauben.