Arbeiten mit der Natur
Oftmals stehen „ nicht“- biobauern in der kritik, die verbindung zur natur verloren zu haben. doch jeder erfolgreiche landwirt muss ein gespür für natur und boden haben!
Thomas Blatt hat sein Leben dem Gemüseanbau gewidmet. Mit 22 Jahren hat er den Betrieb der Großeltern im Marchfeld übernommen. Voller Tatendrang und Leidenschaft und „ einer gehörigen Portion Gespür für die Natur“, erzählt der erfolgreiche Landwirt. Und er hat dieses Talent genützt! Er hat den kleinen Betrieb von 16 Hektar massiv ausgebaut. Mittlerweile bewirtschaftet er 150 Hektar, eine Fläche größer als 200 Fußballfelder. Acht Mitarbeiter helfen mit, eine beachtliche Menge österreichisches Gemüse zu pflanzen, zu pflegen und zu ernten. Und er trägt dazu bei, dass wir Konsumenten ausreichend heimische Lebensmittel genießen können.
Trotz Technik und Maschinen, die den Anbau und die Bearbeitung in den vergangenen Jahren effizienter gemacht haben, ist das Gespür für die Natur wichtig: „ Ich sehe sie, spüre und rieche sie“, so Thomas Blatt. Die unglaublichen Wetterkapriolen, von langanhaltender Dürre bis zu heftigen Regengüssen machen die Bewirtschaftung des Bodens immer schwieriger und risikoreicher. Wir „ Nicht Bauern“freuen uns über viele sonnige Tage. Für Landwirte, deren Pflanzen ausreichend Wasser für das Wachstum brauchen, können solche Hitzeperioden zum finanziellen Desaster führen. Natürlich gibt es Versicherungen für solche Ernteausfälle. Aber die Prämien wer-
den immer höher und für viele Landwirte schwer finanzierbar. Der Klimawandel ist nicht mehr wegzureden und macht sich bei den Bauern als Erstes massiv bemerkbar. Jede Investition muss gut überlegt werden. Dazu zählt auch der Einkauf und Einsatz von Pestiziden und Düngemittel. „ Es macht mich traurig, wenn ich höre, Bauern wür- den die Umwelt vergiften“erzählt Thomas Blatt, denn „ ich überlege und kalkuliere genau, wie viel an Chemie tatsächlich nötig ist“. Auch die Produkte konventioneller Bauern werden auf chemische Rückstände genau überprüft. Und, nicht jede Landwirtschaft kann zur Gänze auf BIO setzen, weil es auch Konsumenten gibt, die bei ihrem Einkauf aufs Geld schauen müssen. Und in solchen Fällen ist man jedenfalls gut beraten, zumindest zu Produkten aus heimischer Landwirtschaft zu greifen! Aus Vertrauen auf unsere Bauern, aber auch um unsere Wirtschaft zu stärken und Transportwege so kurz wie möglich zu halten.