Stars aus London setzten Maßstäbe
Wiener Staats ballett: Saison abschluss mit der traditionellen„ Nurejew Gala“
Die längst Tradition gewordene „ Nurejew Gala“stand heuer im Zeichen des 80. Geburtstags, den der legendäre Rudolf Nurejew 2018 gefeiert hätte. Publikumslieblinge des Wiener Staatsballetts und fulminante Gäste des Bolschoi Balletts, vom Royal Ballet und vom Hamburg Ballett sorgten für tänzerische Höhepunkte.
Sie war auch heuer der krönende Abschluss einer weiteren erfolgreichen Saison des Wiener Staatsballetts unter Ballettchef Manuel Legris. Die über vier Stunden dauernde Gala hatte aber auch ihre Längen mit einigen weniger zugkräftigen Stücken.
Die Glanzstücke: An erster Stelle stand das Bravourstück „ Marguerite and Armand“, das Nurejew 1963 mit Margot Fonteyn mit sensationellem Erfolg kreierte. Atemberaubend waren nun die Gastsolisten Marianela Núñez und Vadim Muntagirov ( Principal Dancers des Royal Ballet). Beide machten das Werk zur bleibenden Erinnerung. Da können sich die Ersten Solisten des Wiener Staatsballetts so einiges an Technik, Ausdruck, Spielfreude und Körperkunst abschauen.
Weitere Glanzpunkte waren: John Neumeiers „ Le Pavillon d’Armide“mit Masayu Kimoto sowie sein „ Opus 100 – For Maurice“mit den Gästen aus Hamburg: Alexandre Riabko und Ivan Urban; Eno Pecis „ Opus 25“mit Maria Yakovleva und ihm selbst; Petipas „ Satanella“mit dem herausragenden Mihail Sosnovschi sowie die Doyens Isabelle Guérin und Ballettdirektor Manuel Legris mit Petipas „ Le Rendez- vous“.
Tosenden Applaus gab es für Davide Dato ( 27), der nach seiner dramatischen Verletzung bei der letztjährigen Nurejew Gala mit Edward Clugs „ Peer Gynt“gemeinsam mit der soliden Nina Poláková seine Qualitäten eindrucksvoll bewies.
Dirigent Kevin Rhodes enttäuschte diesmal mit viel zu schnellen Tempi.
Im Anschluss an die Gala wurde Ballettdirektor Legris auf offener Bühne zum Ehrenmitglied der Staatsoper ernannt: „ Ich kann mir dafür keinen schöneren Ort, keinen schöneren Moment vorstellen – ich möchte diese Auszeichnung mit Ihnen, meinen Tänzern und mit Rudolf Nurejew teilen.“Eine Auszeichnung, die der „ Gott des Tanzes“oder – wegen der Reinheit seiner Bewegung – der „ Luther des Balletts“Nurejew nie erhal
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