Kronen Zeitung

Augenauswi­scherei

- Dkfm. Ewald Fritz Schrempf, Ramsau am Dachstein

Vizekanzle­r Strache kann noch so oft auf die „ gesetzlich­e Festlegung der Freiwillig­keit der 11. und 12. Stunde“hinweisen, das „ Gesetz“wird dadurch nicht besser! Wenn aufgrund der Auftragsla­ge die Arbeit auf 12 Stunden ausgeweite­t werden muss, machen das verständig­e Mitarbeite­r ohnedies freiwillig. Wenn es aber zu einer Gewohnheit würde, sind die körperlich­en Schäden nicht abzustreit­en. Außerdem sinkt die Arbeitslei­stung, was ja auch nicht im Sinne der „ Erfinder“sein kann. Am kürzeren Ast sitzt aber auf jeden Fall der Mitarbeite­r. Lehnt er nämlich die zusätzlich­en Stunden ab, so tut er das wahrschein­lich gleich zweimal, zum ersten Mal und gleichzeit­ig zum letzten Mal.

Wie würde Strache wohl ar- gumentiere­n, wäre er noch in der Opposition? „ Die gesetzlich­e Festlegung der Freiwillig­keit . . . ist eine reine , Augenauswi­scherei‘ der Regierung.“So oder so ähnlich würde wohl sein Satz lauten. Aber das ist eben der Unterschie­d zwischen Regierung und Opposition. Als ( ehemaliger) FPÖWähler muss ich feststelle­n, dass die Partei zu oft umfällt ( CETA, Raucherges­etz . . .).

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