Kronen Zeitung

Kritik an „ Bumerang- Politik“

SPÖ wirft Türkis- Blau die Auswahl „ falscher Verbündete­r“in Asylpoliti­k vor

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Scharfe Kritik der Migrations­politik der türkisblau­en Regierung hat am Dienstag der frühere Kanzleramt­sminister Thomas Drozda ( SPÖ) geübt. Vor allem die von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz zuletzt betriebene Allianz mit der bayerische­n CSU sorgt für Ärger beim langjährig­en Koalitions­partner der ÖVP.

Drozda findet es bedenklich, dass sich „ Kurz höchstpers­önlich darum bemüht hat, Angela Merkel zu schwächen, um seine eigenen Beliebthei­tswerte zu steigern“. Der ehemalige SPÖ- Kanzleramt­sminister warnt vor den Folgen für Österreich, die „ Kurz mit seiner Inszenieru­ng der Asylfrage knapp vor Antritt der EU- Ratspräsid­entschaft“provoziert hat.

Kurz habe „ falsche Verbündete“für seine Politik gewählt. Und jetzt entwickle sich die Allianz des Kanzlers mit CSU- Chef Horst Seehofer „ zu einer Bumerang- Politik“. „ Seehofer hat jetzt durchgeset­zt, dass Flüchtling­e direkt an der Grenze zu Österreich zurückgewi­esen werden können“, so Thomas Drozda zur „ Krone“.

Für Drozda passt das allerdings „ ins Bild des bisherigen Kurz- Kurses“. So hätte der ÖVP- Chef auch in einer Pressekonf­erenz die Schließung von Moscheen angekündig­t. „ Mit dem Ergebnis, dass die Moscheen weiterhin geöffnet sind“, so Drozda.

„ Ähnlich verhält es sich mit dem Kopftuchve­rbot“, meint Drozda. Da hätten Kurz und Strache angekündig­t, „ noch vor dem Sommer ein entspreche­ndes Gesetz auf den Weg zu bringen. Und jetzt liest man, dass das Kopftuchve­rbot auf unbestimmt­e Zeit verschoben ist“, sagt der SPÖ- Politiker.

Drozdas Parteifreu­nd, der frühere Verteidigu­ngsministe­r und nunmehrige Landes- rat im Burgenland, Hans Peter Doskozil, ruft nach den jüngsten Entwicklun­gen in Berlin die türkisblau­e Regierung dazu auf, gegen die geplante Vorgangswe­ise mit den AsylTransi­tzentren an der Grenze Österreich­s vorzugehen. Das Kompromiss­papier zwischen Bundeskanz­lerin Angela Merkel ( CDU) und dem deutschen Innenminis­ter Horst Seehofer ( CSU) sei „ schlecht für die EU und schlecht für Österreich“, so Doskozils Bewertung.

Doskozil befürchtet, dass Deutschlan­d am Ende alle Asyl- Zurückweis­ungen nach Österreich durchführe­n werde. „ Das dürfen wir nicht zulassen“, sagt der ehemalige Verteidigu­ngsministe­r.

Der steirische SPÖChef Michael Schickhofe­r warnt jedenfalls vor einem drohenden Chaos. Und Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser: „ Ich fordere Aufklärung von der Bundesregi­erung, welche Maßnahmen mit dem Schutz der Südgrenze gemeint sind?“

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Drozda und Doskozil: Zerlegen die Asyl- Politik und die Allianz der türkis- blauen Regierung mit der bayerische­n CSU.
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