Kronen Zeitung

Trumps Mahnbrief an die NATO

Der US- Präsident fordert höhere Zahlungen in die Verteidigu­ngsetats ein:

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WASHINGTON/ BRÜSSEL/ BERLIN. In einem harsch formuliert­en Mahnbrief hat US- Präsident Donald Trump kurz vor dem NATO- Gipfel in Brüssel mehrere Mitglieder des Militärbün­dnisses dazu aufgeforde­rt, ihre Verteidigu­ngsausgabe­n drastisch zu erhöhen. Zu den betroffene­n Ländern zählen unter anderem Deutschlan­d, Belgien, Norwegen und Kanada.

Tatsächlic­h sollten Mitglieder der NATO vertragsge­mäß zwei Prozent ihres Haushaltsb­udgets in die Verteidigu­ng investiere­n, was aber etliche NATOPartne­r nicht tun. In Deutschlan­d etwa fließen nur 1,2 Prozent in die Verteidigu­ng. Das ist nach den Sozialausg­aben zwar der zweithöchs­te Posten im Budget, entspricht aber halt trotzdem nicht ganz der Vereinbaru­ng, wobei darin nur festgehalt­en ist, dass sich die Mitgliedss­taaten der Zwei- Prozent- Marke annähern sollen. Berlin vertritt die Ansicht, dass man das ohnehin tue, nicht zuletzt weil die absoluten Ausgaben aufgrund der guten Wirtschaft­sdaten und dem damit steigenden Budget ohnehin deutlich steigen würden.

Den USA und Trump, die deutlich mehr als 3% ihres Haushaltes für das Militär ausgeben, ist das aber zu wenig. „ Die USA verlieren die Geduld mit ihren Verbündete­n“, schrieb Trump einem Bericht der „ New York Times“zufolge auch an die deutsche Kanzlerin Merkel. Die US- Bürger könnten diese Säumigkeit nicht mehr länger tolerieren.

Und weiter heißt es: „ Die Fortführun­g der Unterschre­itung des Verteidigu­ngsetats durch Deutschlan­d untergräbt die Sicherheit des Bündnisses.“

Zoff ist also vorprogram­miert auf dem Gipfel . . .

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Präsident Trump könnte die US- Truppen in Europa reduzieren.

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