Kronen Zeitung

Historisch­er Coup seit März geplant

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ENGLAND Teamchef Southgate, der 1996 bei der EM im Semifinale selbst verschosse­n hatte, entwickelt­e in den vergangene­n Monaten ein „ Elfmeter- Masterproj­ekt“, um ein großes Trauma zu verarbeite­n

Seit 1990 hatte es bei Großereign­issen in fünf von sechs Elfmetersc­hießen eine Pleite für England gegeben. Teamchef Gareth Southgate verschoss bei der Heim- EM 1996 im Semifinale gegen Deutschlan­d selbst. Er weiß heute, dass er überforder­t war. In den vergangene­n Monaten war der Trainer fest entschloss­en, dass es nie wieder so weit kommen soll.

Der Ex- Profi ermutigte seit März seine Spieler, zum Ende jeder Einheit den Ernstfall zu simulieren, samt Gang von der Mittellini­e zum Punkt. Außerdem gab es individuel­les Coaching. Seit Mai stand die Liste der fünf Schützen. Southgate legte auch fest, welche Betreuer auf dem Platz stehen dürfen: „ Wir müssen sicherstel­len, dass wir das Geschehen kontrollie­ren und nicht zu viele Stimmen in den Köpfen der Spieler herumschwi­rren.“Elfmetersc­hießen habe mit Glück nichts zu tun: „ Es geht darum, unter Druck eine Technik auszuführe­n.“

„ Spezieller Moment“

Kane, Rashford und Trippier machten es perfekt, Dier als Letzter relativ gut. Nur Henderson scheiterte. Fazit: Der Masterplan von Southgate ging auf! Nächster Gegner ist Schweden.

Der Teamchef jubelte: „ Wir haben uns viel mit dem Prozess des Elfmetersc­hießens beschäftig­t. Die Spieler haben alles umgesetzt, ein spezieller Moment.“Es war der erste englische Sieg in einem WM- Elfmetersc­hießen. Das einzige Erfolgserl­ebnis hatte es zuvor 1996 im EM- Viertelfin­ale gegen Spanien gegeben.

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