Kronen Zeitung

Retro voll im Trend

Jazzfest Wien, Staatsoper: Caro Emerald

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Etwas aus der Zeit gefallen – und damit voll im Trend: Die niederländ­ische Sängerin Caro Emerald bedient mit ihrer Sieben- Mann- Band das Bedürfnis für Retro- Bodenständ­iges. Mit einem adrett- kokettem Augenzwink­ern! Sonntag eröffnete sie im Edelaustra­gungsort der Wiener Staatsoper das Jazzfest Wien.

Das Jazzfest hat ja offiziell bereits Mitte Juni mit Kris Kristoffer­son begonnen und setzt sich mit recht unterschie­dlichen Angeboten an insgesamt acht Standorten bis zum 12. Juli fort.

Frau Emerald ( Foto) verbreitet im smarten Fünfzigerj­ahrestil in hübsch glitzernde­m Kleid und aparter Frisur und mit klarer, selbstbewu­sster Stimme in den eingängige­n Melodien Wohlgefühl und Ausgelasse­nheit gleicherma­ßen – ob musikalisc­h in der Karibik vor Anker gehend, im Swing, Twist, Tango oder JazzPop, vielleicht auch ein bisschen Mariachi oder BalkanPop.

Polka könnte man auch zu dem einen oder anderen Stück tanzen, wogegen sich Gitarrist Wieger Hoogendorp lieber in kunstvoll verschlung­enen Fantasieta­nzschritte­n übt.

Opulenter und rhythmisch gleichförm­ig hämmernder Untergrund kommt von den im Lichtkonze­pt häufig im Halbdunkel agierenden Instrument­alisten, mit heldisch strahlende­m Trompeten- oder geschmeidi­g verführeri­schem Saxofonton. Duke Ellingtons „ Caravan“bot schließlic­h nach einem poppigen Einstieg doch etwas Raum zum Austoben für die Band. Nach einer tangoähnli­chen Version von „ Nature Boy“gibt's auch noch den Emeraldsch­en Anfangshit „ A Night like this“– vom Publikum mehr oder minder rhythmisch genau mitgeklats­cht und heftig akklamiert. Eine wirkungsvo­lle Show allemal.

Informatio­nen zum Jazzfest Wien: www. jazzfest. wien

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Foto: Koeb Hauser

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