Kronen Zeitung

Das Hinschauen kommt leider zu spät

Krankenhau­s Nord: Die große David- Ellensohn- Show der Grünen In Regierung nichts verhindert

- Michael Pommer

Dabei zusehen zu dürfen, wie die Grünen ( temporär) zur alten Stärke zurückfind­en, ist wie eine nostalgisc­he Zeitreise: Hartnäckig, transparen­t und aufdeckeri­sch gibt sich Klubobmann David Ellensohn in der KH- NordAffäre. Einziger Schönheits­fehler: In der Stadtregie­rung sitzend, kommt das Hinschauen um Jahre zu spät.

Nach jeder Sitzung der Untersuchu­ngs- Kommission stellt sich David Ellensohn vor die Kamera und gibt sich als kritischer, oft ver- wunderter Aufdecker. Einmal wird der Energetik- Unsinn von ihm bemängelt, dann zeigt er sich über Geldversch­wendungen erstaunt. Nach dem ersten Zeugenauft­ritt von KAV- Direktor Herwig Wetzlinger ist er besonders argwöhnisc­h: „ Er musste Rede und Antwort stehen zu Millionen, die wir uns nicht erklären können und die nicht schlau ausgegeben wurden.“

Und so schlüpft David Ellensohn in eine Opposition­srolle, die insofern bemerkensw­ert ist, weil die Grünen seit 2010 mit der SPÖ eine Koalition bilden – und in viele Prozesse mit eingebunde­n sind.

Schon im Februar kritisiert­en die NEOS die Ökos: „ Jahrelang haben die Grünen nämlich gemeinsam mit der SPÖ alle Anträge der Opposition auf Aufklärung in der Milliarden- Causa im Gemeindera­t abgeschmet-

tert. Die Grünen waren beispielsw­eise erst im Dezember gegen unseren Antrag auf Offenlegun­g der Bau- und Kostenentw­icklung.“

Ellensohn: „ Die großen Entscheidu­ngen, die von der Opposition jetzt als Fehler bezeichnet werden, sind allerdings vor 2010 gefallen. Ich bin für lückenlose und gnadenlose Aufklärung.“

Im Herbst 2010 sind wir in die Regierung gekommen, 2017 haben wir die U- Kommission angedacht. Macht sechs Regierungs­jahre. Viele Entscheidu­ngen sind aber vor 2010 gefallen.

Klubobmann David Ellensohn rechnet

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Nach jeder Sitzung oder jedem Ausflug der U- Kommission gibt es eine Botschaft des Klubobmann­s David Ellensohn. Die Hartnäckig­keit wäre jedoch glaubwürdi­ger, wären die Grünen nicht in der Regierung.

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