Abschied von den Eltern
Peter Weiss’ autobiografischer und titelgebender Text beschreibt das Aufbegehren eines Mannes in der Adoleszenz gegen die Enge seines bourgeoisen Elternhauses, lässt aber auch die vom Revoluzzer selbstgewählte Isolation erkennen. Gelesen, rezitiert oder im Voiceover vorgetragen wird diese literarisch inspirierte Identitätssuche von dem Burgtheatermimen Sven Dolinski. Und es ist in der Tat das gesprochene Wort, das Politisches und Persönliches aufleuchten lässt. Nicht ganz auf Augenhöhe seiner philosophischen Vorlage bleibt der Streifen optisch, bemüht er doch das eine oder andere visuell schwache Klischee, das sich vielleicht nur nicht über die sprachliche Extravaganz erheben will. Regie: A. J. Ofner.