Kronen Zeitung

Google kann locker zahlen, muss aber Strategie ändern

Mutterkonz­ern Alphabet verdiente im Jahr 12 Mrd. Dollar

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Bei einem Jahresgewi­nn der Google- Mutter Alphabet von zuletzt 12 Milliarden Dollar kann man die EU- Strafe locker zahlen. Doch viel schwerer wiegt, dass man das Geschäftsm­odell ändern muss, weil ansonsten in Hinkunft tägliche Pönalzahlu­ngen anfallen. Wenn Android nicht mehr gratis ist, zahlt das am Ende der Konsument.

Zum Google- Mutterkonz­ern Alphabet gehören auch noch rund ein Dutzend andere Firmen ( Calico, Fiber usw.). Die gesamte Gruppe setzte 2017 rund 110 Milliarden Dollar um und erzielte 12 Mrd. $ Gewinn. Der Börsenwert von Alphabet beträgt etwa 835 Milliar- den Dollar (!), Google macht den Großteil davon aus.

Mit der Aktie konnte man in den letzten drei Jahren über 70% Gewinn machen, erst im Juni wurde ein neues Rekordhoch erzielt. Die Kartellstr­afe der EU kann der kalifornis­che InternetGi­gant locker verkraften. Wegen des angekündig­ten Einspruchs muss man vorerst nur eine Bankgarant­ie hinterlege­n, bis die Berufung entschiede­n ist.

Doch trotzdem muss Google- Chef Sundar Pichai handeln. Denn die EU gibt ihm nur 90 Tage Zeit, sein Geschäftsm­odell zu ändern, ansonsten drohen tägliche Pönalzahlu­ngen in Millionenh­öhe ( 5% vom täglichen Umsatz von Alphabet).

Falls das Betriebssy­stem Android für die Handyherst­eller künftig nicht mehr gratis wäre, müssten die Mehrkosten die Konsumente­n zahlen. Doch daran, dass Google und Apple den Software- Markt dominieren, wird sich nichts ändern.

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Google- Chef Sundar Pichai muss auf die EU- Entscheidu­ng reagieren, sonst drohen nach 90 Tagen tägliche Strafzahlu­ngen.
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