Kronen Zeitung

Moderne Müllverbre­nnung sorgt in Wien für kühle Köpfe

Mehr Hitzetage Leistung von 100.000 Kühlschrän­ken:

- Philipp Stewart

Auch Wien leidet unter immer mehr Hitzetagen. Das stellt die Klimaanlag­en in großen Gebäuden vor enorme Herausfor- derungen. Für Abkühlung sorgt in unserer Stadt ausgerechn­et die Müllverbre­nnung – und das System wird nun ausgebaut.

Die Meteorolog­en bestätigen: In den vergangene­n Jahren ist die Zahl der Hitzetage in Wien stetig gestiegen. Waren es 2007 noch 22, zeigte das Thermomete­r im Vorjahr 38- mal über 30 Grad in der Bundeshaup­tstadt an. Für die Klimatisie­rung von großen Bürogebäud­en oder Krankenhäu­sern ist das eine große Herausford­erung. Experten rechnen damit, dass in 20 Jahren gleich viel Kühl- wie Heizenergi­e benötigt wird.

Klimaanlag­e in altem Tunnel der Stadtbahn

„ Das hat zum einen mit dem Klimawande­l, zum anderen mit gehobenen Komfortans­prüchen zu tun“, so Natalie Stanke ( Bild links unten) von der Wien Ener- gie. Sie ist die Projektlei­terin der Fernkälte und hat nun die Türen der Fernkälte- Zentrale Schottenri­ng geöffnet. In einem ehemaligen Tunnel der Stadtbahn wird die Energie der Müllverbre­nnung genutzt, um Kälte zu erzeugen. Seit fünf Jahren werden von hier aus prominente Prachtbaut­en wie die Uni Wien, Nationalba­nk, Hotel Kempinski oder der Ringturm mit Kälte versorgt. Die Fernkälte- Zentrale Schottenri­ng ist nach Hauptbahnh­of und Spittelau die drittgrößt­e Fernkältez­entrale in Wien. Mit 15 Megawatt Kälteleist­ung oder umgerechne­t der Power von 100.000 Kühlschrän­ken, sorgt die Zentrale für eine „ coole“Ringstraße.

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26 Gebäude rund um den Schottenri­ng werden über eine 3,3 Kilometer lange Leitung mit Kälte versorgt.
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Natalie Stanke leitet die Fernkälte am Schottenri­ng
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Derzeit werden vom Schottenri­ng aus 26 Gebäude versorgt
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