Moderne Müllverbrennung sorgt in Wien für kühle Köpfe
Mehr Hitzetage Leistung von 100.000 Kühlschränken:
Auch Wien leidet unter immer mehr Hitzetagen. Das stellt die Klimaanlagen in großen Gebäuden vor enorme Herausfor- derungen. Für Abkühlung sorgt in unserer Stadt ausgerechnet die Müllverbrennung – und das System wird nun ausgebaut.
Die Meteorologen bestätigen: In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Hitzetage in Wien stetig gestiegen. Waren es 2007 noch 22, zeigte das Thermometer im Vorjahr 38- mal über 30 Grad in der Bundeshauptstadt an. Für die Klimatisierung von großen Bürogebäuden oder Krankenhäusern ist das eine große Herausforderung. Experten rechnen damit, dass in 20 Jahren gleich viel Kühl- wie Heizenergie benötigt wird.
Klimaanlage in altem Tunnel der Stadtbahn
„ Das hat zum einen mit dem Klimawandel, zum anderen mit gehobenen Komfortansprüchen zu tun“, so Natalie Stanke ( Bild links unten) von der Wien Ener- gie. Sie ist die Projektleiterin der Fernkälte und hat nun die Türen der Fernkälte- Zentrale Schottenring geöffnet. In einem ehemaligen Tunnel der Stadtbahn wird die Energie der Müllverbrennung genutzt, um Kälte zu erzeugen. Seit fünf Jahren werden von hier aus prominente Prachtbauten wie die Uni Wien, Nationalbank, Hotel Kempinski oder der Ringturm mit Kälte versorgt. Die Fernkälte- Zentrale Schottenring ist nach Hauptbahnhof und Spittelau die drittgrößte Fernkältezentrale in Wien. Mit 15 Megawatt Kälteleistung oder umgerechnet der Power von 100.000 Kühlschränken, sorgt die Zentrale für eine „ coole“Ringstraße.