Kronen Zeitung

Verbale Attacke auf Juncker aus Rache?

Spekulatio­nen überVilims­kys Alkoholvor­würfe gegen Chef der EU- Kommission:

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Auch nach der scharfen Zurechtwei­sung durch Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen lässt Harald Vilimsky nicht locker. Der FPÖ- Generalsek­retär nimmt seine Alkoholvor­würfe gegen den EU- Kommission­spräsident­en Jean- Claude Juncker nicht zurück, sondern legt sogar nach. Über die Hintergrün­de der Attacke wird nun heftig spekuliert.

Am Donnerstag war im Wiener Regierungs­viertel zu erfahren, dass der ungewöhnli­ch scharfe Angriff des freiheitli­chen Generalsek­retärs auf den Chef der Europäisch­en Kommission möglicherw­eise eine etwas längere Vorgeschic­hte haben

könnte. Und die beginnt mit dem als „ türkis- blaue Klassenfah­rt“bekannt gewordenen Besuch der Regierung bei der EU- Kommission in Brüssel Anfang Juni.

Bei dieser Gelegenhei­t soll, wie auch in Brüssel zu erfahren war, Kommission­spräsident Jean- Claude Juncker bei einem vertraulic­hen Gespräch mit Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache ziemlich hart ins Gericht gegangen sein. Der persönlich oft ebenso empfindlic­he wie nachtragen­de FPÖ- Chef habe sich „ die ziemlich ruppige Ermahnung gemerkt“, heißt es dazu aus dem Umfeld der Koalitions­regierung.

Gelegenhei­t nach dem NATO- Gipfel in Brüssel

Seit diesem Zwischenfa­ll in Brüssel habe man in der freiheitli­chen Führung auf eine Möglichkei­t zur Revanche gewartet. Die hatte sich nun vor einer Woche beim NATO- Gipfel in Brüssel ergeben. Dort war, wie auf Videoaufna­hmen deutlich zu erkennen, ein torkelnder und zeitweise lachender EUKommissi­onspräside­nt Juncker zu sehen, der von einigen Regierungs­chefs gestützt werden musste.

Juncker ließ danach von einem Sprecher mitteilen, er habe unter Ischias- Problemen gelitten, Alkohol sei nicht im Spiel gewesen.

„ Jeder kann sich selbst ein Bild machen“

FPÖ- Chef Strache legte nach Vilimskys Vorwürfen und der Rücktritts­aufforderu­ng an Juncker noch einmal nach. Wie in solchen Fällen öfter, meldete sich der Vizekanzle­r über Facebook zu Wort. „ Ich denke, jeder, der die Videobilde­r persönlich gesehen hat, kann sich selbst ein Bild machen“, wer unter IschiasSch­merzen leide, der lache nicht, so Strache.

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Da lachten sie noch: Juncker und Strache Anfang Juni in Brüssel

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